Tierschutz sucht HinweiseAbgemagerte Katze aus Kleidercontainer gerettet

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Verängstigt und abgemagert: Der Tierschutz freut sich über Hinweise, woher die Katze stammt.

Verängstigt und abgemagert: Der Tierschutz freut sich über Hinweise, woher die Katze stammt.

Leverkusen – Ein Maunzen kommt aus dem Kleidercontainer an der Deichtorstraße. Und es wird gehört: Ein aufmerksamer Fußgänger ruft die Feuerwehr, die den Kleidercontainer öffnet. Was sie vorfindet, macht den Vorsitzenden des Leverkusener Tierschutzvereins wütend: „Das ist ein absolutes Unding“, schimpft Gerd Kortschlag. In dem Kleidercontainer liegt eine Tiertransportbox, drin steckt eine schwarze Katze mit weißem Fleck auf der Brust. „Wie wenig Herz muss man haben, um eine Katze in eine Transportbox zu stecken und danach in einen Kleidercontainer zu werfen?“, fragt Kortschlag. Und stellt daraufhin Strafanzeige gegen Unbekannt.

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Die Katze ist etwa vier bis fünf Jahre alt, nach ihrer Rettung am Samstag wird sie in das Tierheim gebracht. Sie ist stark abgemagert und zeigt neurologische Auffälligkeiten, am Montag soll ein Tierarzt sie untersuchen. „Definitiv macht sie keinen gepflegten Eindruck“, sagt Kortschlag vor der Untersuchung.

Angst vor Abgabeschwemme

Bereits seit Beginn der Corona-Pandemie beobachtet der Tierheimleiter eine stark wachsende Nachfrage nach Haustieren. Sei es aus Einsamkeit und Langeweile im Lockdown oder aus der Tatsache heraus, dass viele Menschen derzeit im Homeoffice arbeiten und dadurch bessere Möglichkeiten haben, einen Hund oder eine Katze einzugewöhnen: Der Wunsch nach einem Tier ist groß. Und damit verbunden die Sorge der Tierschützer, was passiert, wenn die Homeoffice-Zeit reduziert wird oder die Lust an dem Tier verloren geht. „Ich befürchte, wir werden hier im Tierheim noch eine Schwemme an Abgaben erleben“, sagte Kortschlag kürzlich dieser Zeitung. Bislang sei das allerdings noch nicht zu beobachten, berichtet er jetzt: „Die Homeofficezeit geht ja weiter, bislang ist es noch nicht zu verstärkten Abgaben gekommen.“ Aber auch wenn eine Schwemme von ungewollten Tieren das Tierheim vor logistische Herausforderungen stellen würde: Es ist den Verantwortlichen deutlich lieber, wenn Tiere bei Ihnen abgegeben werden, als wenn ihre Besitzer sie irgendwo aussetzen. Und schon gar nicht eingesperrt im Altkleidercontainer.

Die Katze aus dem Kleidercontainer konnte bislang nicht identifiziert werden. Wer sie erkennt, kann sich mit Hinweisen an den Tierschutz oder die Polizei wenden.

http://www.tsvlev.de

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