Es war eine Mitgliederversammlung, die in die Geschichtsbücher eingehen wird: Corona-bedingt und um die Verweildauer in der Halle möglichst kurz zu halten, wurde die Tagesordnung beim TSV Bayer 04 Leverkusen auf ein Minimum beschränkt. Im Mittelpunkt stand die turnusgemäße Wahl des Geschäftsführenden Vorstands.
Insgesamt 49 Mitglieder waren der Einladung des Vereinsvorsitzenden Klaus Beck gefolgt und hatten auf den mit entsprechendem Abstand platzierten Stühlen Platz genommen. Anders als bei früheren Versammlungen wurden diesmal keinerlei Ehrungen vorgenommen, also auch nicht die der international erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler. Davon gab es auch im abgelaufenen Geschäftsjahr einige, wie den 3. Platz von Mittelstrecklerin Konstanze Klosterhalfen bei der WM in Doha, EM-Bronze der Sitzvolleyballer oder die acht WM-Medaillen – davon sechsmal Gold – der Para-Leichtathleten in Dubai sowie das WM-Gold von Schwimmer Taliso Engel.
In seinem Jahresbericht ging Vereinsvorsitzender Klaus Beck vor allem auf das zurückliegende Vierteljahr ein, das den gesamten Verein durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie bis an die Grenzen und zum Teil darüber hinaus gefordert habe und noch immer stark fordere. Besonders bitter sei für die Top-Athleten natürlich die Verschiebung der Olympischen Spiele und der Paralympics, aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Darüber hinaus ist der Spielbetrieb in sämtlichen Ligen außer Fußball abgebrochen worden. Hier müssen Lösungen für die kommende Saison gefunden werden.
In den Bereichen Kindersport sowie Fitness & Health hat der Verein auf den Lockdown sehr schnell mit Alternativangeboten wie den Online-Sportkursen reagiert, die gut angenommen wurden. Inzwischen wächst das Sportangebot auf der Anlage auf Basis eines umfangreichen Hygienekonzepts wieder Tag für Tag.
Geringe Austrittsquote
„Wir haben es als beruhigend empfunden, dass sowohl die Abteilungsverantwortlichen als auch die Mitglieder der neuen Situation mit großem Verantwortungsbewusstsein und Verständnis begegnet sind“, erklärte Klaus Beck, der sich ausdrücklich bei allen bedankte, die dazu beigetragen haben, „dass wir die Corona-Krise bis hierher so gut gemeistert haben.“ Hinsichtlich der Mitgliederzahlen sei bemerkenswert, dass die Corona-Krise kaum spürbar mit einer erhöhten Austrittsquote verbunden war. Lediglich bei den Vereinseintritten gebe es einen deutlichen Rückgang zu verkraften, den es gelte in der Zukunft wieder zu kompensieren.
Zu den Finanzen berichtete Schatzmeister Reiner Moschall von einem ausgeglichenen Jahresergebnis. Die Entlastung des Vorstands war Formsache. Bei der folgenden Vorstandswahl stellte sich Vorsitzender Klaus Beck erneut zur Verfügung, ebenso der 2. Vorsitzende Dr. Heinz Bahnmüller, beide wurden einstimmig wiedergewählt. Neu zu besetzen war allerdings das Amt des Schatzmeisters, da Reiner Moschall nach zehn Jahren in diesem Amt und insgesamt 29 Jahren im Führungskreis des Vereins nicht mehr zur Verfügung stand. Klaus Beck würdigte seinen scheidenden Vorstandskollegen als „das steuerrechtliche Rückgrat und Gewissen des Vereins“. Er habe wesentlich dazu beigetragen, wechselnden Herausforderungen zu begegnen und den Verein auf die Zukunft auszurichten.
Als Nachfolger von Reiner Moschall wählte die Versammlung Martin Eckardt. Der 34-jährige Bayer-Mitarbeiter hat aufgrund seiner verschiedenen beruflichen Stationen eine ausgewiesene Expertise im Bereich Steuern und Finanzen und wurde von der Versammlung einstimmig gewählt. (red)
Seit 25 Jahren in Diensten des Vereins
Anne Wingchen, Geschäftsführerin des TSV Bayer 04 Leverkusen, feierte kürzlich ihr 25. Dienstjubiläum. Eine Feier fand Corona-bedingt nicht statt, stattdessen bedankte sich die ehemalige Bundesliga Basketballerin im Rahmen der Betriebsversammlung bei ihrem Umfeld. TSV-Vorsitzender Klaus Beck ließ es sich nicht nehmen, der Geschäftsführerin für 25 Jahre in verantwortungsvollen Positionen zu danken. „Dass der Verein heute so gut dasteht ist ganz klar auch ein Verdienst von Anne Wingchen,“ würdigte Beck Wingchens bisherige Leistungen.
Nach ihrer aktiven Basketball-Zeit fand die heute 52-Jährige ihren beruflichen Einstieg ebenfalls in der Basketball-Abteilung, wo sie 1995 die Leitung der Jugend- und Amateurgeschäftsstelle übernommen hatte. Im Verlaufe ihrer weiteren Stationen, befasste Wingchen sich vornehmlich mit der zentralen Nachwuchsförderung.
So hatte Anne Wingchen einen großen Anteil an der Entwicklung der Dualen Karriereförderung sowie der Entwicklung des Teilinternats zum „Sportinternat Leverkusen“. Auch das heute noch angewandte Konzept „Nachwuchsorientierter Leistungssport“ stammt maßgeblich aus ihrer Feder. (ReL)
