UmzugNeues Montessori-Kinderhaus in Bergisch Neukirch eingeweiht

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Der Montessori-Kindergarten an der Kirche Heilige Drei Könige.

Leverkusen – Nele und Lena sitzen auf ihren Stühlen und backen mit bunter Kugelknete und dem Plastiknudelholz für kleine Köche Kuchen. Zum ersten Mal dürfen die Kinder des Montessori-Kinderhauses Heilige Drei Könige in Bergisch Neukirchen in dem neuen Gebäude der Einrichtung spielen. Am Samstag lud Gruppenleiterin Renate Haas Eltern und Nachwuchs dazu ein, gemeinsam den Neubau am Platanenweg zu erkunden. Pastor Heinz-Peter Teller von der katholischen Gemeinde Sankt Remigius Opladen segnete zudem sowohl die Kinder als auch das Gebäude. „Dies soll ein Ort des fröhlichen Spielens und Lernens sein“, wünschte er allen Beteiligten.

Eineinhalb Jahre Bauzeit

Am Montag ziehen die fünf Erzieherinnen mit 45 Kindern zwischen zwei und sechs Jahren in das neue Gebäude ein. Zuvor war die Betreuung jahrelang einige Häuser weiter nebenan untergebracht. Doch der Altbau hätte komplett neu renoviert werden müssen, was sich laut Leiterin Haas finanziell nicht mehr gelohnt hätte. Anderthalb Jahre hat es insgesamt gedauert, den mindestens doppelt so großen Neubau fertigzustellen. Das Projekt finanziert hat zum Großteil das Erzbistum Köln.

„Wir waren vorherige Woche Freitag das erste Mal mit den Kindern hier. Jeder durfte eine Sache mitnehmen, die ihm besonders wichtig ist“, sagte Haas. Dabei entschieden sich die Kinder beispielsweise für Knetgummi, Puppen oder ihre selbst gebastelten Laternen für das Sankt-Martins-Fest.

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Der Neubau ist nicht nur größer, sondern bietet auch viele neue Möglichkeiten: „Wir haben jetzt einen Raum mit Schlafmöglichkeiten für die ganz Kleinen“, erzählte Haas. Deshalb kann die Einrichtung nun auch fünf erst zweijährigen Kindern einen Platz anbieten. In beiden Gruppenräumen gibt es zudem eine kleine Küchenecke, an der zusammen gekocht wird. Auch eine Turnhalle, ein Raum mit Spielklötzen und mehrere Ausweichräume sind hinzu gekommen. Der Umzug war nach Überzeugung vieler Eltern dringend nötig gewesen: „Das ist wirklich ein ganz deutlicher Unterschied zum alten Gebäude. Hier ist es jetzt viel abwechslungsreicher, heller und größer“, findet zum Beispiel Anja Debald, die sich umschaute. Ihr Sohn hat früher das Kinderhaus besucht und bald fängt sie dort ein Jahrespraktikum an.

In Leverkusen gibt es fast 90 Kindertagesstätten mit konfessionellen oder städtischen Trägern. Das Haus in Bergisch Neukirchen ist stadtweit die einzige konfessionelle Einrichtung mit Montessori-Schwerpunkt. „Wir schauen, was die Kinder können oder machen wollen und unterstützen sie dann dabei“, erklärte Haas das pädagogische Konzept. Viele andere Methoden sähen vor, dass die Erwachsenen den Kindern sagen, was sie tun sollen. Die italienische Medizinerin Maria Montessori gab der Pädagogik, die oft mit dem Satz „Hilf mir, mir selbst zu helfen“ umschrieben wird, ihren Namen.

In nächster Zeit werden die Kinder noch auf dem alten Außengelände spielen müssen. Denn der neue, größere Außenbereich ist noch nicht freigegeben: Es fehlt die Rutsche.

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