Verkehr auf A1 und A3Behelfsbrücke im Kreuz Leverkusen soll Staus verringern

Lesezeit 4 Minuten
leichlingen-A3-standspur-Leverkusen_ALF_7029

Die A3 bei Leichlingen kurz vor dem Kreuz Leverkusen

  • Eine neue Behelfsbrücke soll den Stau-Knotenpunkt am Leverkusener Kreuz entschärfen.
  • Bis Sommer will Straßen NRW die Brücke bauen. Was das für die Verkehrsführung bedeutet, erfahren Sie bei uns.
  • Wir zeigen außerdem die wichtigsten übrigen Baustellen 2020 für den Großraum Köln, Bonn und Wuppertal.

Leverkusen – 1,35 Milliarden Euro wird der Landesbetrieb Straßen NRW im Jahr 2020 in die Sanierung von Autobahnen und Brücken in Nordrhein-Westfalen investieren. Da fallen die zwei Millionen für den Bau einer Behelfsbrücke im Autobahnkreuz Leverkusen kaum ins Gewicht.

Die Brücke im Nord-West-Quadranten des Kreuzes jedoch könnte eine große Wirkung haben, weil sie die Verkehrsströme Dortmund–Frankfurt (A 1 auf A 3) und Frankfurt–Koblenz (A 3 auf A 1) voneinander trennt und deshalb für einen besseren Verkehrsfluss im Kreuz sorgt.

„Wir hoffen, dass sich dadurch der Lkw-Stau von Burscheid deutlich verringern lässt“, sagt ein Sprecher von Straßen NRW. Man habe das schon länger geplant, jedoch den Bau an einer anderen Stelle geprüft. „Das Kreuz Leverkusen liegt vergleichsweise tief. Wir hatten die Brücke zunächst für den Nord-Ost-Quadranten geplant, hatten dort aber Probleme mit der Entwässerung“, so der Sprecher.

Alles zum Thema Bundesautobahn 3

Das Beispiel Leverkusen macht vor allem eins deutlich: Bei Straßen NRW hat man mittlerweile so viel Erfahrung mit den Großbaustellen auf den NRW-Autobahnen und ihren Folgen, dass selbst an kleinsten Verbesserungen gearbeitet wird, um den Verkehr einigermaßen flüssig zu halten. Das wird auch in den kommenden zwei Jahren die Kunst sein. Rund 130 Großbaustellen stehen auf den Autobahnen in NRW an, darunter so aufwendige Projekte wie der sechsspurige Ausbau der A 43 oder Brücken-Neubauten auf der Sauerlandlinie.

Positive Bilanz von Straßen NRW

Elfriede Sauerwein-Braksiek, Chefin von Straßen NRW, wird diese Projekte künftig in einer anderen Position verfolgen. Sie wechselt wohl zum 1. April in die Niederlassung Westfalen der neuen Autobahn GmbH des Bundes, die ab Januar 2021 die Verantwortung für alle Autobahnen in Deutschland übernimmt. Bei der Baustellen-Konferenz für das Jahr 2020 am Dienstag in Recklinghausen zog sie eine positive Bilanz.

1,43 Milliarden Euro hat der Landesbetrieb Straßen NRW im Jahr 2019 verbaut. Von den 300 Großprojekten wurden immerhin 31 Prozent an Wochenenden und teilweise unter Vollsperrung abgewickelt. Von den Baustellen unter 24 Stunden sei die Hälfte auf stauträchtigen Strecken nachts abgewickelt worden. In den meisten Fällen sei es gelungen, die Arbeiten ohne Sperrungen von Fahrbahnen und das Kappen von Fahrbeziehungen abzuwickeln. 2020 will Straßen NRW erneut rund 1,35 Milliarden Euro verbauen. Hinzu kommen noch die Projekte der Bundesfernstraßengesellschaft Deges. Und das sind die wichtigsten Baustellen im Überblick.

Großraum Köln

Neben dem Neubau der Leverkusener Rheinbrücke, deren erster Teil Ende 2021 fertig sein soll, läuft auf dem Kölner Ring noch bis Ende 2020 der Umbau des Autobahnkreuzes Köln-Nord (16 Millionen Euro). Im Herbst beginnt die Sanierung der A 3 zwischen Lohmar und dem Kreuz Siegburg und von dort weiter bis zur Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz. Das Projekt soll Ende 2022 abgeschlossen sein und kostet 93 Millionen Euro. Die Projektgesellschaft Deges wird in mehreren Etappen das Autobahndreieck Heumar umbauen. Die Ausschreibung läuft.

Das könnte Sie auch interessieren:

Bis Ende 2022 wird überdies die A 3 zwischen dem Kreuz Hilden und Leverkusen/Opladen für 99,7 Millionen Euro saniert. Die Arbeiten haben im Frühjahr 2017 begonnen. Zwischen Opladen und dem Kreuz Hilden wird eine telematische Anlage eingebaut, um die Verkehrssteuerung zu verbessern.

Ab Sommer werden die Lärmschutzwände an der A 4 zwischen dem Kreuz Köln-Ost und Merheim für 16 Millionen Euro erneuert. Im Winter 2022 soll alles erledigt sein. Auf der A 61 muss 2020 und 2021 zwischen dem Kreuz Kerpen und der Ausfahrt Bergheim die Fahrbahn Richtung Koblenz saniert werden. Das kostet fünf Millionen Euro.

Großraum Bonn

Das größte Projekt ist die Sanierung der Nordbrücke (A 565), die Anfang 2021 beginnen und zwei Jahre dauern soll. Weil mit einem Neubau der Brücke für den geplanten sechsspurigen Ausbau der A 565 nicht vor 2028 zu rechnen ist, muss die alte Brücke ertüchtigt werden. Das gesamte Bauprojekt inklusive neuer Brücke wird derzeit auf 320 Millionen Euro beziffert.

Der sogenannte Tausendfüßler hat 2022 seine rechnerische Nutzungsdauer erreicht und muss neu gebaut werden. Dann wird die A 565 auf sechs Spuren erweitert. Damit soll Ende 2021 begonnen werden. Bauzeit: fünfeinhalb Jahre. Kosten: rund 290 Millionen Euro.

Großraum Wuppertal

Die A 46 wird noch über Jahre eine Staufalle bleiben. Im Kreuz Hilden wird noch bis Ende 2021 die Brücke der A 3 über die A 46 für 25,9 Millionen erneuert.

Noch bis Mitte 2020 wird die A 46 zwischen Wuppertal-Cronenberg und Haan-Ost für zwölf Millionen Euro auf sechs Spuren erweitert. Der Neubau der Brücke Westring in diesem Abschnitt kostet noch einmal 14 Millionen Euro.

Weitere Arbeiten auf der A 46 im Kreuz Wuppertal-Sonnborn dienen der Vorbereitung auf den sechsspurigen Ausbau (13 Millionen Euro). Die dreijährige Grundsanierung der Fahrbahn zwischen Wuppertal-Barmen und Wichlinghausen beginnt im Herbst 2020 und kostet 60 Millionen Euro.

Auf der A 1 wird noch bis Mitte 2023 die Schwelmetalbrücke erneuert. Das kostet 38 Millionen Euro. Die Sanierung der Talbrücke Diepmannsbach zwischen Remscheid und Remscheid-Lennep soll Ende 2020 abgeschlossen sein. Sie kostet 3,45 Millionen Euro. 

KStA abonnieren