Verlegung von der WöhlerstraßeHaltestelle in Wiesdorf ist plötzlich woanders

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Der Bus hält an diesem Bushäuschen nicht mehr – jedenfalls nicht in der Weihnachtszeit. Viele wissen das aber nicht.

Der Bus hält an diesem Bushäuschen nicht mehr – jedenfalls nicht in der Weihnachtszeit. Viele wissen das aber nicht.

Leverkusen – Grauer Himmel, Nieselregen, ein Buswartehäuschen am Ende der Wöhlerstraße. Eine Frau und ein Junge stehen unterm Dach und warten auf die 210 nach Alt Steinbüchel. Die Monatskarte halten beide bereit, weil der Bus schon zu sehen ist. Aber der fährt an den beiden vorbei.

Sie schauen dem Gelenkbus ungläubig hinterher. Dass der Bus weiter vorne an einer provisorischen Ersatzhaltestelle gehalten hat, wo niemand eingestiegen ist, haben die beiden Buskunden nicht gesehen. Sie haben nicht genau hingeschaut, denn an ihrem gewohnten Bushäuschen, Haltestelle Rathaus-Galerie, hängt ein gelber Zettel, der auf die Verlegung hinweist. Die beobachtete Szene wird sich wohl öfter wiederholt haben, seit die Stadtverwaltung diese wichtige städtische Haltestelle vor einer Woche relativ kommentarlos umgelegt hat.

Ungehinderte Fahrt für Fahrzeuge aus der Wöhlerstraße

In der Pressemitteilung dazu heißt es: „Weiterhin wird die Bushaltestelle am Kinopolis auf der Wöhlerstraße während des Weihnachtsmarktes in westlicher Richtung vor die Zufahrt zur Rathaus-Galerie verlegt, so dass den Fahrzeugen, die aus den Parketagen der Rathaus-Galerie ausfahren, eine ungehinderte Einfahrt auf die Wöhlerstraße ermöglicht wird.“

Mit anderen Worten: Damit die Auto fahrenden Kunden staufrei und schneller aus der Hochgarage der Rathaus-Galerie herauskommen, muss das Bus fahrende Volk im Regen warten und weitere Wege in Kauf nehmen, solange der Weihnachtsmarkt und das Winterdorf stehen.

Eine Anfrage bei der Wupsi brachte nur einen Satz als Antwort hervor: „da es sich um eine zeitlich befristete Maßnahme handelt, tragen wir die Entscheidung der Stadt mit“, lässt deren Pressesprecher Kristin Menzel wissen.

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Die Stilllegung der Bushaltestelle ist nicht der erste Versuch, den Verkehrsabfluss aus dem Einkaufscenter zu erhöhen, in dem übrigens auch der Leverkusener Oberbürgermeister einen Parkplatz gemietet hat. Kurz nach Eröffnung der Rathaus-Galerie entfernte das Straßenverkehrsamt die Zebrastreifen zuerst auf der Wöhlerstraße, dann auf dem großen Kinopoliskreisel. Autos sollten dort nicht durch Fußgänger gebremst werden. Bald wurden im Kreisverkehr aber Ampeln aufgestellt.

Vor Jahren ließ die Stadt die Zufahrt neben dem Kino zum ebenerdigen Apcoa-Parkplatz sperren. Der Stau verlagerte sich nun auf die Wöhlerstraße, weil die Autos erst nach ganz hinten zum Kreisel Nobelstraße wenden mussten, wenn sie in eines der Parkhäuser wollten. Immer noch steckten Rathaus-Galerie-Kunden nach dem Einkaufen in der Ausfahrt fest.

Das Straßenverkehrsamt ließ schließlich dann auch auf der Wöhlerstraße eine neue Ampel aufstellen, damit im Stau eine Lücke entsteht, in die die Autofahrer aus der Rathaus-Galerie einfahren können.

Jetzt hat man entdeckt, dass die Busse den Verkehrsfluss der Autos stören. Genaugenommen sind es nicht die Busse, sondern Busse, die wegen der Fahrgäste an Haltestellen halten müssen und Verkehrsfluss der Autos ausbremsen.

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