Abo

Volksbühne Bergisch NeukirchenZufriedenheit trotz mehrerer Absagen

Lesezeit 3 Minuten
Die Volksbühnen-Spielleiterin Dana Fischer steht vor einem Plakat des abgesagten Stückes „Die Mausefalle“.

Die Volksbühnen-Spielleiterin Dana Fischer steht vor einem Plakat des abgesagten Stückes „Die Mausefalle“.

Leverkusen  – Bei der Volksbühne Bergisch Neukirchen wissen sie derzeit nicht, ob sie lachen oder weinen sollen. Da ist auf der einen Seite der Umstand, dass das traditionsreiche Laientheater seit wenigen Wochen endlich ein eingetragener Verein ist – mit nunmehr 134 Mitgliedern ein ziemlich großer dazu. Auf der anderen Seite aber steht das Vereinsleben wegen des Coronavirus, wie vielerorts, mehr oder weniger still. Die aktuelle Produktion – „Die Mausefalle“ von Agatha Christie – die im Mai in der Aula Am Hammer in Leichlingen als Ausweichspielort für die im Umbau befindliche Stadthalle Opladen aufgeführt werden sollte – wurde abgesagt. Und das derzeit häufig gehörte Absage-Motto gilt auch im Falle der Volksbühne: „Bis auf Weiteres“.

Aufführung wohl erst 2021

Was letztlich bedeutet, dass das Stück wohl frühestens im Frühjahr 2021 auf die Bühne kommen wird. „So realistisch muss man sein. Von diesem Jahr gehen wir nicht mehr aus“, sagt Spielleiterin Dana Fischer. Die bereits gekauften Tickets behalten auf jeden Fall ihre Gültigkeit. Ob Geld zurück erstattet werden kann, ist indes noch nicht klar, denn: Die Volksbühne arbeitet mit dem offiziellen Ticket-Portal „Köln-Ticket“ zusammen. Und dessen Verantwortliche prüfen derzeit – wie viele andere Anbieter auch – ob jenen, die ihre Karten zurückgeben wollen, im Falle von aufgefallenen oder verschobenen Veranstaltungen Geld ausgezahlt werden kann oder Gutscheine ausgegeben werden sollen. „Wir sind auf jeden Fall telefonisch oder per Mail für jeden erreichbar und informieren die Menschen regelmäßig über neue Entwicklungen“, sagt Dana Fischer (siehe Hinweis am Ende des Textes).

Komödie wurde verschoben

Ebenfalls ins kommende Jahr verschoben wurde die für den Herbst 2020 geplante Komödie „Gute Geister“ von Pam Valentine. „Der Verlag weiß bereits bescheid und kommt uns entgegen: Wir müssen die Lizenz nicht extra verlängern.“ Und so bleibe einzig die Hoffnung auf das Kinder-Weihnachtsmärchen „Frau Holle“, dessen Premiere am 13. Dezember gefeiert werden soll. „Wir wollen den Kindern nicht schon vor dem Sommer sagen, dass das Stück im Winter vielleicht nicht stattfindet“, erklärt Dana Fischer. Daher werde nun trotz allem mit den Proben begonnen. Via Internet. Und bei Eins-zu-eins-Teffen draußen mit entsprechendem Abstand. „Nach den Sommerferien wissen wir dann wohl mehr. Aber bis dahin: Bereiten wir die Kinder erst einmal auf das Stück vor. Das ist uns wichtig.“

Dana Fischer betont jedoch: „Wir wollen trotz allem nicht klagen. Wir sind ein Laientheater. Niemand von uns bestreitet durch die Volksbühne seinen Lebensunterhalt. Uns geht es gut. Da sind andere Kulturschaffende in einer viel schlimmeren Situation!“

Vorteile eines Vereins

Zudem stehe neben all den Unwägbarkeiten dieser Zeit auch die Freude, nun ein eingetragener Verein zu sein, dem auch ein Förderkreis angehöre. Das habe viele Vorteile. Einer davon: „Wir haben laufende Kosten – für Mieten, für Produktionen. Aber wir konnten bislang aus steuerlichen Gründen nie Geld von Sponsoren annehmen. Wir mussten uns selbst finanzieren.“ Dieses nicht kleine Problem entfalle zukünftig.

Übrigens: Trotz der Absagen waren die Vereinsmitglieder zuletzt nicht untätig: „Wir haben vom Kind bis zur Seniorin über 90 alle Altersklassen in unseren Reihen“, sagt Dana Fischer. „Und die Jungen haben für die Älteren Videos aufgenommen, für sie vor dem Haus gesungen und Einkäufe erledigt.“ Sprich: So ganz ruhig geht es bei der Volksbühne eben nie zu.

Die Mitglieder der Volksbühne sind zu erreichen unter ☎ 02171 / 7 99 81 85, per Mail (Mail-Adresse: info@vbnlev.de) sowie im Internet.

www.vbnlev.de

KStA abonnieren