Vom Bauamt hingehalten?Veranstalter Fabian Stiens gibt Konzertidee entnervt auf

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Naulandpark

Der Neulandpark (Archivbild)

  • Jazztage-Organisator Fabian Stiens wollte im Neulandpark Konzerte veranstalten.
  • Er betont, deswegen früh genug beim Bauamt vorstellig geworden zu sein.
  • Dann jedoch sei er aus ihm unbekannten Gründen hingehalten worden. Nun übt er Kritik.

Leverkusen  – Vor zwei Tagen, es war einer der heißesten des Jahres, platzte ihm der Kragen und er griff zum Telefon. Gleichwohl war es nicht die Hitze, die Fabian Stiens derart in Wallung versetzte. Nein: Der Betreiber des Scala-Clubs und Chef der Jazztage fühlt sich von den Verantwortlichen des Baudezernates hingehalten. „Und irgendwann ist es dann auch mal gut.“

Gescheiterte Kinopläne

Es hatte damit begonnen, dass er zu Beginn der Corona-Krise einen Plan ausgearbeitet hatte, um in Leverkusen ein Autokino zu errichten. Doch weder auf dem Currenta-Parkplatz noch am Hitdorfer See ließ sich dieser Plan umsetzen. „Ich weiß bis heute nicht, warum“, sagt er.

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Also versuchte er etwas Anderes: Stiens wollte während des Sommers Konzerte für bis zu 650 Zuschauer in der Arena des Neulandparks anbieten – auch weil in seinem Club viele Shows der Pandemie zum Opfer gefallen waren. Stiens betont, dass er dafür auch einen Antrag beim Bauamt eingereicht habe. Zusammen mit einem Sicherheitskonzept, erstellt von Falco Zanini. Der ist Experte für Sicherheitstechnik und erdachte solche Konzepte schon für die Lanxess-Arena und den Tanzbrunnen in Köln.

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Antrag war verschwunden

Nach einem Gespräch sei Stiens im Bauamt gesagt worden: „Wir prüfen.“ Als sich nichts tat, habe er nachgehakt – und sei zunächst informiert worden, dass der Antrag nicht mehr vorliege. Als das Papier später dann doch wieder aufgetaucht sei, habe man ihm mitgeteilt, dass sein Konzept zuerst der städtischen Koordinierungsstelle für Veranstaltungen vorgelegt werden müsse. Die würde dann Kontakt zur Feuerwehr und Polizei sowie anderen bei derlei Plänen unabdingbaren Institutionen aufnehmen. „Da waren aber schon Wochen vergangen. Das hätte man mir gleich sagen können.“

Stiens vermutet eine – warum auch immer – bestenfalls halbherzige Auseinandersetzung mit seinen Plänen. Bauamtschefin Andrea Deppe sagt hingegen: „Für Veranstaltungen dieser Größenordnung ist keine besondere Genehmigung nötig. Das weiß Herr Stiens mittlerweile auch. Aber wir müssen über die Koordinierungsstelle gehen.“ Es gebe gesetzliche Vorgaben. Zudem müssten im Bauamt derzeit viele Angelegenheiten aus der Anfangszeit der Pandemie nachgearbeitet werden – bei personellen Engpässen: Mitarbeiter seien im Urlaub oder gehörten zur Corona-Risikogruppe und seien nicht voll einsatzfähig.

„Fatale“ Entwicklung

Stiens hält das für fatal: „Nicht nur geht es um meine Existenz. Den Menschen wird auch die Chance von besonderen Aufführungen genommen.“ Bald sei der Sommer vorbei. „Eigentlich ist es schon zu spät. Solche Shows müssten ja auch noch einige Wochen lang beworben werden.“ Diese Entwicklung sei jedenfalls tragisch, denn: „Ich habe früh genug angefragt.“

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