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Vorbehalte gegen das ProjektGeplante Klimasiedlung stößt auf Ablehnung

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Dieses Gelände am östlichen Ende der Hüscheider Straße könnte zur nachhaltig ökologischen Klimaschutzsiedlung werden. Doch Verwaltung und Politik haben Bedenken.

Leverkusen – Durchgängig Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung, kombiniert mit Erdwärmenutzung und gesteigertem Dämmstandard der Gebäude, dazu Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Zeitgemäß klimabewusst klingt, was die Solinger Firma Kleinpoppen Projekte als „Klimaschutzsiedlung“ in Bergisch Neukirchen am östlichen Ende der Hüscheider Straße bauen will. Doch droht das Bauprojekt mit 15 frei stehenden Einfamilienhäusern auf dem 10 000 Quadratmeter großen Areal bereits vor Einleitung eines dafür notwendigen Bebauungsplanverfahrens das Aus.

Vom Umweltausschuss wurde das Thema diese Woche zwar in den am Montag tagenden Ausschuss für Stadtentwicklung vertagt. Doch hat die Stadtverwaltung bereits Forderungen aufgestellt und Bedenken angemeldet. Und vonseiten der Grünen gibt es krasse Ablehnung. Gerd Wölwer: „Wir wollen da keinerlei Bebauung, auch nicht mit dem Siegel Klimaschutz.“

Stadtverwaltung hat Zweifel

Die Projektentwickler sind entsetzt, hatten sie doch im Vorfeld schon einige Bedingungen der Stadtverwaltung erfüllt, sich die Grundstücksflächen in einem notariellen Kaufvertrag gesichert, wegen der Erschließung über die enge Hüscheider Straße einen Verkehrsgutachter hinzugezogen, die Normerfüllung im Sinne der Energieagentur NRW nachgewiesen. Doch gerade die Kennzeichnung als Klimaschutzsiedlung stellt die Stadtverwaltung in Frage, weil 15  Häuser dafür zu wenig seien. Ebenso die Leistungsfähigkeit der Firma Kleinpoppen, deren Nachweise lückenhaft und fachlich nicht hinreichend aussagekräftig seien. So sei kein bisher realisiertes Projekt dokumentiert. Daher seien Zweifel angebracht. Dem Vorhaben werde nicht oberste Priorität eingeräumt und das Bebauungsplanverfahren erst zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen, frühestens 2021.

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„Wir haben jahrzehntelange Erfahrung und werden wie blutjunge Anfänger behandelt“, empört sich Helmut Schäfer. Der Experte für regenerative Energien entwickelt mit André Kleinpoppen zurzeit ein ähnliches Wohngebiet in Odenthal. Insgesamt habe man zehn solcher Vorhaben aktuell in Arbeit.

Projektentwickler wehren sich

Die Firma Kleinpoppen Projekte (KPP) in Solingen, die auf eine 30-jährige unternehmerische Erfahrung verweist, sieht sich Unwahrheiten gegenüber und unterstellt der Stadt, „sie verhindert unser Vorhaben mit höchst fragwürdigen Mitteln“. Dabei komme der Klimaschutzsiedlung „eine Vorbildfunktion für zukünftiges klimagerechtes und ökologisch nachhaltiges Bauen zu“. Dort könne eine Mustersiedlung entstehen, „eine Blaupause für das Bauen der Zukunft“. Und das an einer Stelle, die im Flächennutzungsplan schon als Bauland ausgewiesen sei, früher oder später also ohnehin bebaut werde.

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Scheitert das Vorhaben am Montag im Bauausschuss, wäre das Vorhaben erledigt, Schäfer und Kleinpoppen blieben auf einem hohen fünfstelligen Verlust sitzen. Nach all der Zustimmung, die man bei der Vorstellung des Projektes in den Parteien erfahren habe, sei dies absolut unverständlich.

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