Werbung für VerkehrswendeWarum Leverkusener mit dem Rad nach Düsseldorf fahren

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Radlerinnen und Radler aus Leverkusen können per Online-Test das Fahrradklima ihrer Stadt bewerten.

Leverkusen – „Wuhuu, was ein Freiheitsgefühl“, hallt es aus dem Konvoi, bestehend aus über 300 Fahrrädern, als sich dieser an der Bonner Straße um Punkt 11 Uhr nach einer sehr kuren Pause wieder in Bewegung setzt. Mit Polizei-Eskorte und Blaulicht wird auf bestens ausgebauten Straßen, die sonst Autos vorbehalten sind, in die Pedale getreten. Volle Kraft voraus, 25 Kilometer Richtung Düsseldorfer Landtag, sogar über Ampeln, die Rot zeigen. „Wenn NRW nur immer so fahrradfreundlich sein könnte“, schwärmt eine Teilnehmerin.

Um genau dafür zu demonstrieren sind die Fahrradfreundinnen und -freunde zusammengekommen. „Der Zeitplan ist etwas streng“, erklärt ADFC-Sprecher Kurt Krefft, der diese „Radler-Sternfahrt“ mit organisiert hat. Anlässlich der anstehenden Wahl würden in Düsseldorf am Sonntag 30.000 Demonstranten für die Verkehrs-wende erwartet. Die Aktivisten unterhalten auch eine eigene Website. Als die Mitstreitenden aus Mülheim ankommen, muss es also schnell gehen, in Langenfeld und Benrath sollen zeitlich abgestimmt noch mehr Fahrradgruppen dazu stoßen. Kreffts eindringliche Botschaft, die in dem ganzen steckt: „Wählt die Verkehrswende!“

Schilder mit den Losungen „A1 Doppelbrücke stoppen“ und „Megastelze und A3 Ausbau verhindern“ hat Alice Werner an ihrem Rad befestigt, da dies für sie das dringendste Thema in Sachen Verkehrswende ist: „Ich möchte nicht, dass so viele Autobahnen durch Leverkusen führen – fürs Klima nicht und für die Stadt nicht.“ Hedwig Fritz, die sich mit ihr unter anderen bei den „Parents for future“ engagiert unterbricht sie. Hier sei sprachliche Genauigkeit wichtig: „Die Autobahnen werden nicht doppelt so groß. Sie sollen doppelt so groß werden – aber das werden wir verhindern.“ Es sei höchste Zeit, den Bundesverkehrswegeplan zu prüfen, dieser sei ihrer Ansicht nach rechtswidrig.

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Längst nicht für alle ist die Veranstaltung so hoch politisch. „Natürlich schwingt das Thema mit“, erklären die Mülheimer Freunde Lasse Welb und Danil Kretschmann, „aber in erster Linie sind wir zum Spaß dabei – wann hat man schon mal die Möglichkeit zu einer Fahrradtour wie dieser.“ Die beiden freuen sich schon auf den rund 40 Kilometer langen Rückweg immer am Rhein entlang bei strahlendem Sonnenschein.

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