Wohnungsgesellschaft LeverkusenNoch nie hat die WGL so viele Häuser gebaut

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Noch nicht komplett vermietet ist der 17-Millionen-Neubau am Königsberger Platz.

Noch nicht komplett vermietet ist der 17-Millionen-Neubau am Königsberger Platz.

Leverkusen – Eins steht jetzt schon fest: Die Rekorde sind nicht zu knacken. 2019 hat die WGL so viele Wohnungen gebaut wie noch nie, nämlich 185. Dafür hatte die Stadt-Tochter so viel Geld auszugeben wie auch noch nicht in achteinhalb Jahrzehnten: 41,5 Millionen Euro. Trotzdem stand unterm Strich ein Überschuss von fünf Millionen Euro. Ebenfalls eine Bestmarke, die vor allem den Kämmerer fröhlich stimmen wird: Das Geld wird komplett an die Stadt abgeführt. Das ist Teil des Finanzkonzepts, das Leverkusen dauerhaft aus der Haushaltsnotlage führen soll. Ob dieses Konzept im Corona-Jahr aufgeht, steht auf einem anderen Blatt.

Wolfgang Mues ist jedenfalls zufrieden. Auch wenn der WGL-Geschäftsführer weiß, dass 2020 ganz anders aussehen wird. Bisher seien lediglich Neubau-Investitionen von gut 12 Millionen Euro eingetütet, sagte er bei der Vorlage der Jahresbilanz in der WGL-Zentral. Dringend warten seine Leute auf Baugenehmigungen, zum Beispiel für Rheindorf. Die „Geistertrasse“ dort ist erst zum Teil mit Neubauten besetzt. Da geht noch etwas.

Im Durchschnitt günstig

Gebaut wird schon an der Kantstraße in Opladen. Unweit des Parkhauses entstehen für gut sieben Millionen Euro weitere 33 Wohnungen, gehobene Kategorie: Die Kaltmiete wird bei rund zehn Euro liegen. Das ist viel für WGL-Verhältnisse: Die Durchschnittsmiete liegt sonst bei 5,87 Euro pro Quadratmeter. Ein Wert am unteren Ende des Leverkusener Mietspiegels, betont Mues. Er verzeichnet Kaltmieten zwischen 5,73 und 9,27, der Schnitt liegt bei 8,07 Euro.

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Zweite Miete höher

Um zehn Cent gestiegen sind die Nebenkosten in den WGL-Wohnungen: Der Durchschnitt liegt jetzt bei 2,43 Euro. Günstig im Vergleich zum Landesschnitt von 3, 65 Euro. Zwischen 2017 und 2018 war der Wert aber von 2,66 auf 2,33 Euro pro Quadratmeter gesunken. Grund ist ein stetiges Modernisierungsprogramm in den Gebäuden: 2019 betraf es 201 Einheiten. (tk)

In Manfort wird es günstiger als in Opladen: Altbauten an der Helenenstraße werden durch zwei neue Häuser ersetzt, in denen 24 Wohnungen Platz haben. Eines wird öffentlich gefördert mit dem Ergebnis, dass die Kaltmiete bei sechs Euro liegen wird. Im frei finanzierten Haus werden es dagegen 9,50 Euro pro Quadratmeter sein. Das zeigt: Sozialwohnungen sind gut für die Mieter.

Im gerade bilanzierten Rekordjahr 2019 habe sich die WGL sehr darum bemüht, das stetig abnehmende Angebot an Sozialwohnungen aufzufüllen, sagt Mues: Von den 185 neuen Wohnungen seien 120 öffentlich gefördert.

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Eine Zahl, die auch Ina Scharrenbach beruhigen wird: Die Bauministerin des Landes hatte, alarmiert von der Nachricht, dass voriges Jahr in Leverkusen kein Euro für neue Sozialwohnungen abgerufen wurde, den Oberbürgermeister angeschrieben. Uwe Richrath konnte der Ministerin antworten: Ein Ausrutscher sei das - tatsächlich bemühe sich zumindest die WGL um neuen, preisgünstigen Wohnraum. Das Ergebnis sieht man jetzt: „Wir haben die Projekte durchweg 2018 beantragt“, lautet die ergänzende Erklärung von Wolfgang Mues. Rekorde kommen manchmal auch etwas überraschend.

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