Zu hohe InfektionszahlenStadtrat sagt verkaufsoffenen Sonntag in Wiesdorf ab

Lesezeit 2 Minuten
pandemieLEV_rar_RLE_12032021ALF_5459 (1)

Über den Christkindchenmarkt schlendern und in die Geschäfte gehen? Das ist am 12. Dezember nicht möglich.

Leverkusen – Ein verkaufsoffener Sonntag ist dazu da, Menschen in die Stadt zu ziehen. „Solch ein erhöhtes Publikumsaufkommen ist normalerweise erwünscht, aber in dieser dynamischen Infektionsentwicklung wäre das kontraproduktiv“, erklärt Oberbürgermeister Uwe Richrath den Wunsch des Krisenstabes, die für den 3. Advent geplante Sonderöffnung in Wiesdorf wieder abzusagen. Dafür bekam er viel Zustimmung in der Sondersitzung des Stadtrates.

„Wir wissen nicht, wo die neue Variante uns hinführt. Was ist ein verkaufsoffener Sonntag gegen möglicherweise hunderte Tote, die wir zu befürchten haben?“, fragt Roswitha Arnold (Grüne). Stefan Hebbel kündigte an, dass die CDU nicht einheitlich abstimmen werde: „Niemand macht sich die Entscheidung leicht.“ Bei 27 Ja- zu 13 Nein-Stimmen wurde der Aktionstag schließlich abgesagt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Dagegen stimmte die FDP: „Es ist nicht damit zu rechnen, dass es übermäßig voll wird“, meint Monika Ballin-Meyer-Ahrens. Viele würden derzeit Menschenmengen meiden. „Aber es gibt immer noch viele Menschen, die den stationären Einzelhandel unterstützen wollen.“ Diese würden dann vermehrt am Samstag kommen, eine Verteilung sei besser. Außerdem dürfe man Wiesdorf nicht verwehren, was man Opladen und Schlebusch erlaubt hat.

Alles zum Thema Opladen

Auch Bezirksvertretung hat abgewunken

Zuvor hatte bereits die für Wiesdorf zuständige Bezirksvertretung I mehrheitlich gegen den Aktionstag gestimmt.

Avea stellt Rechnung

Wochenlang ist die Avea Sonderschichten gefahren, um den ganzen durch das Hochwasser entstandenen Sperrmüll zu entsorgen. Das stellt der Entsorger nun der Stadt in Rechnung: in einer Höhe von genau 2 575 050,16 Euro.

Die Stadt muss diese Rechnung aus dem Haushalt vorfinanzieren, danach kann ein Antrag auf Erstattung durch das Land gestellt werden. (stes)

Max Haacke begründete das Nein der SPD: „Ich bin üblicherweise auch für eine großzügigere Regelung für Sonntagsöffnung. Aber diese Zeiten sind nicht normal und ich kann unter den derzeitigen Umständen nicht erkennen, wie man das vernünftig planen will.“

Nur CDU und AfD stimmten für die Öffnung. Frank Melzer (CDU) sagte, er sehe keinen Unterschied, ob von Montag bis Samstag Verkauf und Weihnachtsmarkt parallel stattfinden, oder auch sonntags. „Und beim Fußball waren auch 10 000, die transportiert werden mussten. Dann sollten wir den Händlern die Möglichkeit geben.“

KStA abonnieren