WandertourLeichlinger Obstweg führt durch genussvolle neun Kilometer
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Der Leichlinger Obstweg führt durch Täler, Wälder und Lichtungen
Leichlingen – Zu Naschen gibt es noch nichts. Da müsste man dann im Herbst noch einmal wiederkommen. Und ob die Besitzer der Streuobstwiese so glücklich darüber wären, wenn jeder Besucher sich eine Birne oder einen Apfel vom Ast klaubt, sei dahin gestellt. Aber eins steht fest: Der Leichlinger Obstweg ist ein Genuss. „Es ist so abwechslungsreich und geht durch Täler, Wälder, an Flüssen und Lichtungen vorbei“, sagte die Naturpädagogin Martina Schultze, die regelmäßig Führungen am Leichlinger Obstweg macht. „Für den neun Kilometer langen Weg braucht man drei Stunden, wenn man gemütlich geht.“ Wer weniger laufen möchte, findet bei Bennert eine Abkürzung, die auf einem Plan des Obstweges eingezeichnet ist.
Es gibt viele Einstiegspunkte des Wanderwegs, der durch einen weißen Apfel auf schwarzem Hintergrund gekennzeichnet ist. Das Zeichen findet der Wanderer an Pfählen, Straßenlaternen oder Bäumen entlang der Strecke, die über Bennert, Oberschmitte, Leysiefen, an Dierath vorbei über den Ellenbogen, Richtung Leichlingen zum Hühnerbusch, Unterberg und Hülstrung führt. Es geht über befestigte und unbefestigte landwirtschaftliche Wege sowie Strecken, die auch mal über einen Trampelpfad führen. Ein Kinderwagen ist also nicht zu empfehlen.
„Eine Streuobstwiese beherbergt so viele Tierarten wie ein Korallenriff“, sagte Schultze. „Rund 40 Vogelarten finden auf einer Streuobstwiese Platz zum Nisten“, so die Expertin.
„Früher hat es um jedes Dorf herum eine solche Wiese gegeben. Heute seien 75 Prozent der ehemaligen Streuobstwiesen verschwunden. „Eine solche Fläche lässt sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben. Es ist sehr viel Arbeit“, führt die Expertin aus.
Holunder entlang der Strecke
Doch auf dem Obstwanderweg lässt sich noch vieles fernab von Plantagen entdecken. „Einen Birnenbaum erkennt man schon meist an seiner auch birnenmäßigen Form. Er ist oben eher spitz und unten rund. Ein Apfelbaum ist ganz rund“, sagte die Wanderführerin. Aber auch Wildobst wächst entlang des Weges, wie Holunder, Schlehe oder Weißdorn. Für weniger geschulte Augen gibt es Hinweistafeln entlang des Weges.
Und was ist eine Wanderung ohne Einkehrschwung? So gibt es das Panchos Steakhouse, In der Meffert. Oder man kauft ein und kocht zu Hause mit Honig von der Imkerei Metz in Hülstrung oder Erdbeeren vom Leichlinger Erdbeerhof Appenrodt, Bröden 4, Pilze von der Champignonzucht Peter Marseille, Bergerhof 71, oder Kartoffeln vom Bauernhof Baumhögger-Meuthen an der Oberschmitte. Genussreich kann der Weg also zu jeder Jahreszeit sein.
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