Wasserbüffel auf A3Halterin kritisiert Vorgehen der Polizei – Behörde widerspricht

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Wasserbüffel wohlauf

Die ausgerissenen Wasserbüffel sind zurück im heimischen Stall.

Leverkusen – Nachdem in der Nacht zu Montag eine Herde Wasserbüffel den Verkehr auf der A3 lahmgelegt hat, meldet sich die Besitzerin der Tiere zu Wort.

Für Elke Quanz ist die nächtliche Tierfangfaktion schlecht verlaufen. Die Landwirtin erzählt, dass sie – nachdem sie verständigt wurde – etwa um 2 Uhr auf der Autobahn eingetroffen sei. Um die Büffel wieder einzufangen, habe sie vorgeschlagen, ihren Fang-Wagen zu holen. Das ist ein fahrbarer Käfig ohne Boden, mit dem sie die Tiere im Schritttempo von der Autobahn führen wollte.

„Die Tiere sind doch lieb“ sagt die Leichlingerin. „Wenn einer weiß, wie man sie fängt, dann ich. Die hätte ich mit Hilfe von Kraftfutter angelockt und um 3 Uhr von der Autobahn runter gehabt.“ Das habe die Polizei aber abgelehnt, betont Quantz. 

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Stattdessen habe die Polizei sofort den Zoo ins Gespräch gebracht, sagte sie. Die Polizisten sollen sogar für den Notfall schon Jäger bestellt haben. Aber die hätten dort doch gar nicht schießen dürfen, fragt sich die Halterin.

Tierhalterin erhielt Platzverweis

Elke Quantz erhielt kurze Zeit später einen Platzverweis, irgendwie muss die Lage zwischen ihr und der Polizei eskaliert sein, erklärt sie. So fand die komplette Rettungsaktion ohne die Besitzerin statt.

„Aus unserer Sicht war nicht zu erkennen, dass die Situation auf diese Weise gefahrfrei zu bewältigen gewesen wäre“, betont Polizeisprecher Christoph Schulte. „Die Tiere waren völlig verschreckt und nicht kontrollierbar.“

Die Wasserbüffel sind seit sieben Jahren an einem Seitenarm der Wupper nahe am Pescher Busch auf einer Wiese für die Landschaftspflege eingesetzt. Die Weidebedingungen sind ideal für die Tiere. Die Biologische Station befürwortet die Haltung an dieser Stelle. 

Die Wiese ist mit vier bis sechs Stacheldrähten umzäunt, beschreibt die Leichlinger Landwirtin. An einer Ecke sei ein Baum auf den Zaun gefallen, „da sind vielleicht welche raus“, vermutet sie. Wenn eine Herde auf diese Weise möglicherweise getrennt wurde, möchten die Tiere wieder zusammen sein – dann gingen große Tiere auch schonmal durch Zäune.

Auf die Autobahn konnten sie offenbar gelangen, weil die hohe Leitplanke aufgrund der Baustelle noch nicht überall geschlossen ist.

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