Wohnungsgesellschaft LeverkusenMues geht mit Ansage und in Würde

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Wolfgang Mues bleibt bis Sommer 2024 Geschäftsführer der WGL.

Leverkusen – Der Job an der Spitze der WGL ist schon mal raus aus dem Posten-Roulette. Wolfgang Mues bleibt bis zum Sommer 2024 und geht dann ganz regulär mit 66 Jahren in Rente. Dass dafür sein Vertrag erst einmal gekündigt werden muss, ist eine Spezialität, die zum Beispiel Stefan Baake recht „unglücklich“ findet. Der Grüne möchte Arbeitspapiere, die sich von alleine verlängern, wenn sie nicht im Voraus gekündigt werden, künftig nicht mehr haben.

Das war’s dann aber auch mit der Kritik an dieser Personalie. Stattdessen gab es im Stadtrat jede Menge Lob für den Mann, der vor acht Jahren an die Spitze der städtischen Wohnungsgesellschaft transferiert wurde. Gegen seinen Willen, aber als Baudezernent wollte der damalige Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn (CDU) den Parteifreund nicht mehr haben. Der fachlich beschlagene Mues galt bei Buchhorn als Zauderer.

Opladen plus rudert zurück

Von einer ähnlichen Kritik sieht Opladen plus mittlerweile ab. Einen Antrag, in dem Mues und damit der WGL mangelnde Dynamik vorgeworfen wurde, hat die Stadtteil-Partei zurückgezogen. Auf die Forderung, dass der größte Vermieter in Leverkusen auch die Stadtentwicklung vorantreiben müsse, ging der Oberbürgermeister jetzt ein: Erste Aufgabe der WGL sei der Wohnungsbau, die Entwicklung der Stadt komme erst „in zweiter Linie“, sagte Uwe Richrath am Mittwoch. Der Sozialdemokrat arbeitete mit Mues gut zusammen, seit Langem leitet Richrath den Aufsichtsrat der WGL. Und weil Richrath bei seiner ersten OB-Kandidatur den Bau von Wohnungen in den Mittelpunkt gestellt hatte, kam der WGL eine wichtige Rolle zu. Dass der SPD-Mann seinerzeit in der Mieterzeitschrift für sich werben durfte, hat den 2015 unterlegenen Buchhorn gewurmt. Und Mues hat den Verdacht, dass die Wahlwerbung für den Konkurrenten eine Retourkutsche war, stets lächelnd dementiert.

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Die öffentliche Diskussion um ihn und seinen Job hat Mues ertragen. Dass von Kritik an seiner Amtsführung am Schluss nicht mehr die Rede war, liegt auch an der nun gefundenen Lösung, die sich in einem Antrag von SPD, Grünen und FDP niederschlug. Darin wird der WGL-Geschäftsführer ausdrücklich gelobt. Weil die CDU bei diesem Deal nicht dabei war, wand im Rat Bernhard Miesen dem Parteifreund Kränze. Stefan Baake scherte aus der Phalanx der Lobenden sachte aus: „Den idealen Geschäftsführer gibt es nicht. Genauso wie den idealen OB.“

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