Metzelder-ProzessStaatsanwaltschaft legt Berufung ein

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Metzelder GI GEricht

Christoph Metzelder im Gerichtssaal. 

Am Tag nach dem Prozessende gegen den ehemaligen Fußballnationalspieler Christoph Metzelder hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf Berufung gegen das Urteil eingelegt. Dies erfuhr der „Kölner Stadt-Anzeiger“ aus Justizkreisen. Die Amtsrichterin Astrid Stammerjohann hatte Metzelder wegen des Versendens von Kinderpornomaterial in 26 Fälle an drei Frauen am Donnerstag zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt.

Eine mögliche Geldauflage entfiel wegen der breiten öffentlichen Berichterstattung in dem Fall. Ein Umstand, den die Richterin als eine Art Vorverurteilung wertete. Auch hatte sie dem Angeklagten sein Teilgeständnis als Beweis seiner Reue zu Gute gehalten. 

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Handy soll beschlagnahmt werden

Mit der Berufung, so war zu erfahren, geht die Anklagebehörde nicht gegen das Strafmaß vor, sondern beantragte, das Handy des Verurteilten nachträglich als Tatmittel einzuziehen. Dies geht nur, wenn die Strafverfolger formal Berufung gegen das Urteil einlegen. Über das Mobiltelefon hatte Metzelder das Missbrauchsmaterial via WhatsApp verschickt.

Auch hatten die Ermittler dort knapp 300 Dateien kinder- und jugendpornografische Dateien sichergestellt. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft war am Freitag für eine Anfrage nicht zu erreichen, auch die Verteidiger wollten sich nicht äußern. Nach Informationen dieser Zeitung will die Metzelder-Seite dem Antrag auf Sicherstellung des Mobiltelefons nicht widersprechen. Insofern könnte das Urteil zeitnah rechtskräftig werden. Metzelder darf sich dann zwei Jahre nichts zu Schulden kommen lassen.

Weiteren Recherchen zufolge nehmen die Hasstiraden gegen den Angeklagten und die Prozessbeteiligten zu. So gingen wütende Schimpf- und Drohmails insbesondere bei Gericht und Verteidigern ein, in denen das Urteil als zu milde dargestellt wurde.

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