„Alles auf Anfang“DLRG Bergneustadt bekommt Hilfe für marode Rettungsstation

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Nach der Besichtigung der Station diskutierten die Anwesenden über die bauliche Optionen für eine Sanierung.

Nach der Besichtigung der Station diskutierten die Anwesenden über die bauliche Optionen für eine Sanierung.

Lantenbach – „Alles auf Anfang“ – das ist das Ergebnis eines ersten Helfertreffens für die DLRG Ortsgruppe Bergneustadt, das am Mittwoch in Gummersbach-Lantenbach an der Aggertalsperre stattgefunden hat. Nachdem er aus Berichten dieser Zeitung von den finanziellen Sorgen der Ortsgruppe erfuhr, hatte Friedhelm Julius Beucher, Vorsitzender des Vereins für soziale Dienste (VfsD) in Bergneustadt, Vertreter aus Oberbergs Politik, Wirtschaft und Sport um Unterstützung für die DLRG gebeten.

Denn der Ortsgruppe fehlt das Geld für die Sanierung ihrer maroden Wasserrettungsstation an der Aggertalsperre. Dem Aufruf von Beucher folgten rund 20 Personen. Nach der Besichtigung der Station, die sich im Rohbau befindet, diskutierten die Anwesenden über die bauliche Optionen für eine Sanierung und über deren Finanzierung.

Prekäre finanzielle Situation vorgestellt

Auf den Jugendzeltplatz waren neben dem Bergneustädter Bürgermeister Matthias Thul auch der stellvertretende Gummersbacher Bürgermeister Jürgen Marquardt, Frank Grebe, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gummersbach, Hagen Jobi vom Kreissportbund, Jürgen Hefner, Technischer Beigeordneter der Stadt Gummersbach, sowie viele weitere Vertreter aus Sport, Politik und Wirtschaft gekommen. Frank Röttger, DLRG-Ortsgruppenvorsitzender, präsentierte deren prekäre finanzielle Situation und zeigte den aktuellen Stand der Sanierung der Wasserrettungsstation auf, den die Bergneustädter DLRG bislang größtenteils in Eigenleistung gestemmt haben. 70 000 Euro waren 2018 als Kosten geschätzt worden. Davon fehlten trotz Fördergeld des Landes und Spenden bis zuletzt 35 000 Euro.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

Bei dem Treffen am Abend wurde schnell klar: Die damals anberaumten Kosten reichen, vor allem wegen der gestiegenen Baustoffkosten, bei weitem nicht aus. Zwei Wochen zuvor hatten Beucher und die DLRG-Gruppe auch den Gummersbacher Bauunternehmer Michael Korthaus um Unterstützung gebeten. Korthaus, dessen Unternehmen nicht mit der Sanierung der Station beauftragt ist, hatte dennoch seine Hilfe bei der reinen Beratung angeboten. Denn, merkte Jürgen Marquardt an: „Die DLRG kennt sich mit den Formalitäten eines Bauantrags und der Beauftragung von Unternehmen gar nicht aus. Sie braucht professionelle Hilfe und eine Baubegleitung. Das kann man im Ehrenamt nicht auch noch stemmen.“

Sanierungskosten sind Kosten eines Neubaus

Eine genaue Kostenprognose konnte Korthaus noch nicht geben, den Wert der Station bemaß er aber quasi mit 0 Euro. „Die Sanierungskosten entsprechen eigentlich den Kosten eines Neubaus“, formulierte er es vorsichtig. Bürgermeister Thul schlug vor, bereits vergebene Aufträge – wenn möglich – zunächst zu stoppen, um sich einen neuen Überblick zu verschaffen und darauf neu aufzubauen. „Wir sollten heute die Reset-Taste drücken“, meinte auch Frank Grebe.

Trotz neuer Planungen, vermutlich deutlich höheren Kosten und bürokratischen Herausforderungen, die auf die DLRG zukommen, gab es beim Helfertreffen vor allem Lichtblicke. Frank Grebe sagte zu, dass die Sparkasse Gummersbach 20 Prozent der Baukosten übernehmen werde. Zuschüsse gebe es auch von den Bürgerstiftungen der Sparkasse. Weitere 5000 Euro hat Ministerpräsident Hendrik Wüst bereits an die DLRG überwiesen.

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Detlef Kämmerer versprach im Namen des Stadtsportverbandes 1000 Euro. Und auch die Haas-Kessler-Stiftung hat zugesagt, die Kosten in Höhe von 9000 Euro für die neuen Fenster und Türen im Obergeschoss zu übernehmen. Friedhelm Julius Beucher konnte zudem verkünden, dass sich die Firma Gizeh mit 10 000 Euro beteiligt. Weitere Unternehmen sollen angesprochen werden. „Wir sind heute zusammengekommen, um zu helfen, als Mutmacher-Mannschaft. Wir bleiben an Deck“, sagte Hagen Jobi.

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