„Ein hervorragender Tag für die CDU“Brodesser sieht Wahl von Merz als starkes Signal

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Dr. Carsten Brodesser freut sich über den Merz-Sieg.

Oberberg – Obwohl das Berliner Parlamentsbüro des designierten CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz nur drei Türen von seinem entfernt liegt, hatte Oberbergs CDU-Chef und Bundestagsabgeordneter Dr. Carsten Brodesser noch keine Gelegenheit für eine persönliche Gratulation.

Doch die könne er wohl bald nachholen, sagt Brodesser: „Schließlich sieht man sich regelmäßig, ob im Parlament oder in der westfälischen Landesgruppe.“ Und dann wolle er Merz, der seinen Wahlkreis quasi nebenan im Hochsauerlandkreis hat, auch ins Oberbergische einladen: „Aber er wird wohl jetzt erstmal genug andere Sachen zu tun haben.“

Dass Merz die Mitgliederbefragung am Freitag so deutlich für sich entschieden hat, sei ein „starkes Signal in die Partei und vor allem aus der Partei ins Land hinaus“, sagt Dr. Carsten Brodesser auf Nachfrage: „Das war ein hervorragender Tag für die CDU.“ Selbst hat Brodesser mit seiner Stimme dazu beigetragen, dass der 66-jährige Sauerländer von fast zwei Drittel der CDU-Mitglieder zu ihrem designierten Vorsitzenden gemacht worden ist.

Merz-Wahl nur noch Formsache

Die Mitgliederbefragung verfolgte Brodesser am Fernseher statt im Konrad-Adenauer-Haus, weil er noch im Parlament beschäftigt gewesen sei. Merz’ Wahl im Januar sieht der Oberberger nur noch als Formsache: Er rechne damit, dass Merz’ Mitbewerber um die Parteispitze, Norbert Röttgen und Helge Braun, ihre Kandidatur nach dem deutlichen Mitgliedervotum nun zurückziehen.

Die Entscheidung für Merz habe ihn weniger überrascht als das sehr hohe Interesse am Entscheid, sagt Brodesser: Das vielleicht beste Signal der Mitgliederbefragung sei, dass fast zwei Drittel aller Parteimitglieder daran teilgenommen haben. „Eine extrem hohe Wahlbeteiligung“, meint Brodesser: „Das ist ein Zeichen der Geschlossenheit.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Und wie soll es nun in der Fraktion weitergehen? Die Frage, ob Friedrich Merz den CDU-Fraktionsvorsitz im Bundestag von Ralph Brinkhaus übernehmen soll, lässt Brodesser unbeantwortet: „Ich könnte verstehen, wenn Merz es macht, aber zwingend erforderlich ist das nicht. Ralph Brinkhaus macht einen tollen Job und ist ein guter Oppositionsführer.“ Fest stehe, dass Brinkhaus bis Ende April an der Fraktionsspitze bleibe, dann wird neu gewählt, sagt Brodesser: „Merz hat ja nicht ausgeschlossen, ob er den Fraktionsvorsitz anstrebt. Da wird es sicherlich noch Gespräche zwischen beiden geben.“

Dass jetzt schon diskutiert wird, ob Friedrich Merz auch zum Kanzlerkandidaten der Union aufgestellt werden soll, hält Oberbergs CDU-Vorsitzender für völlig verfrüht: „Nun geht es erstmal darum, dass Profil der Partei zu schärfen.“

KStA abonnieren