Gut NagelsgaulReggae-Festival auf ehemaligen Rittergestüt am Wochenende

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Auf Gut Nagelsgaul organisieren Anke und Dan Lorenz das erste Reggae-Festival in Wipperfürth.

Auf Gut Nagelsgaul organisieren Anke und Dan Lorenz das erste Reggae-Festival in Wipperfürth.

Wipperfürth – Warum holt keiner den Reggae aufs Land? Was zunächst als Schnapsidee am Lagerfeuer entstanden war, setzen Anke und Dan Lorenz nun um. Von Freitag, 17., bis Sonntag, 19. August, veranstalten sie auf Gut Nagelsgaul das Lions-Festival.

Ursprünglich war die Idee als Geburtstagsfeier für drei gute Freunde gedacht. Aber in den letzten beiden Jahren wurde der Andrang immer größer, sodass dieses Jahr alle Reggae-Fans, insbesondere auch Familien, eingeladen sind. Der Name des Festivals entstand durch das aktuelle Sternzeichen Löwe. Aber der Löwe mit seiner Mähne ist auch Zeichen der Rastafaris, der Reggae-Anhänger.

Seit rund vier Monaten verwandelt sich das ehemalige Rittergestüt in eine Festivallandschaft. Draußen ist die Livebühne, ein Heuwagen, der nur noch verschönert werden muss, bereits aufgebaut. Im Raum drinnen steht noch allerlei Bastelmaterial, aber aus der Musikanlage tönen bereits Reggae-Klänge. Der Saal wird als „Dancehall“ dienen, wo Besucher bis in die frühen Morgenstunden ausgelassen tanzen können. Zwei Wiesen werden zum Campen zur Verfügung stehen, eine ist extra für Familien vorgesehen. Im Garten befindet sich der Kinderbereich mit Schaukel und Tipi, direkt daneben die Grillstelle. Wegen der Brandgefahr stehen auf dem ganzen Grundstück Wasserbehälter verteilt, in denen die Veranstalter für den Notfall Wasser sammeln.

Reggae

Reggae bezeichnet eine Form der Pop-Musik, die ihren Ursprung auf der Karibik-Insel Jamaika hat. Der Reggae entstand dort in den späten 1960er Jahren unter dem Einfluss von Soul und Rhythm and Blues, besondere Kennzeichen sind die Betonung auf dem zweiten und vierten Taktteil und ein vergleichsweise langsames Tempo. Als der wohl bekannteste und einflussreichste Reggae-Musiker gilt Bob Marley (1945 - 1981).

Viele Reggae-Musiker sind Anhänger der „Rastafari“-Religion, sie berufen sich auf die Bibel und verehren den äthiopischen Herrscher Haile Selaisse (1882 - 1975) als Wiedergeburt des Messias. Ein Kennzeichen der Rastafaris sind „Dreadlocks“ - lange, verfilzte Haarzöpfe.

„Das Löwenrudel“, wie Dan Lorenz die rund 35 ehrenamtlichen Helfer nennt, hat mit den Vorbereitungen alle Hände voll zu tun. Besonders die Vermieter Denise und David Hönen seien eine große Unterstützung. Auch ihre vier Kinder helfen schon beim Malen und Kleben mit.

Anke und Dan Lorenz lieben das jamaikanische Lebensgefühl und den Reggae. In seiner Jugend, erzählt Dan Lorenz, sei er noch ein rebellischer Rock- und Metall-Fan gewesen. Im Jahr 1996 habe er dann seinen Zivildienst in Südafrika begonnen. In seinen 15 Monate dort lernte er Reggae kennen, war begeistert und schloss sich der Rasta-Bewegung an. „Als Punker hingekommen, als Dreadhead zurück“, blickt er auf diesen Wandel zurück. Schnell überzeugte er auch seine Freundin Anke von der neuen Lebenseinstellung. Aktiv selber in der Reggae-Szene unterwegs sind Anke und Dan Lorenz seit rund zwölf Jahren mit Sun Fire Sound. Anfang 2017 entschieden sie sich, ihr eigenes Soundsystem mit dem Namen Greenyard Movement zu gründen. Während Anke singt, kreiert Dan den Sound. „Wir wollen keinen auf dicke Hose machen, sondern mehr Respekt zeigen vor der Musik und den Menschen“, erklärt Anke Lorenz.

Jamaikanisches Feeling in Wipperfürth

Mit ihrem eigenen Sound wird das Ehepaar Lorenz das Lions-Festival auf Gut Nagels-gaul auch eröffnen und abschließen. Insgesamt sind zwölf Soundsysteme und sieben Sänger mit dabei. Als Highlight für Fans von deutschem Reggae wird Benije am Freitag um 23 Uhr auf der Live-Bühne stehen. Reggae aus Jamaika spielen die Sänger Amlak Redsquare und Don Tippa am Samstag ab 22.15 Uhr. Anke und Dan Lorenz freuen sich schon sehr auf die verschiedenen Künstler und über zahlreiche Besucher.

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