„Mein Ort, meine Heimat“Waldbrölerin Elke Rettke gewinnt Sommerwettbewerb 2020

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Die Goldene Laterne gab’s für die Siegerin Elke Rettke (M.). Platz 2 belegte Annelie Hund (l.), den Bronzeplatz Karl-Manfred Valentin. Manfred Schneider und Ingo Stockhausen (v.r.) sowie Thomas Knura und Frank Klemmer (v.l.) holten die drei Erstplatzierten zur Siegerehrung in die Volksbank.

Die Goldene Laterne gab’s für die Siegerin Elke Rettke (M.). Platz 2 belegte Annelie Hund (l.), den Bronzeplatz Karl-Manfred Valentin. Manfred Schneider und Ingo Stockhausen (v.r.) sowie Thomas Knura und Frank Klemmer (v.l.) holten die drei Erstplatzierten zur Siegerehrung in die Volksbank.

  • Mit dem ersten Platz und einem Scheck über 1000 Euro wurde Elke Rettke aus Waldbröl-Geiningen ausgezeichnet.
  • Das diesjährige Thema „Mein Ort, meine Heimat“ hätte nicht besser ins Corona-Jahr passen können.
  • Siegerin Rettke hatte im Sommer berichtet, dass sie die Ruhe und Idylle in Geiningen schätzt – doch besonders zeichne den Ort die Toleranz aus.

Wiehl – Wie wichtig es ist, eine Heimat zu haben, zeigt sich in der Pandemie besonders deutlich. Wenn Reisen und Kontakte vermieden werden sollen, braucht man ein Zuhause umso mehr. Der diesjährige Sommerwettbewerb „Mein Ort, meine Heimat“ dieser Zeitung und der Volksbank Oberberg nahm sich also eines Themas an, das besser nicht ins Corona-Jahr hätte passen können. Am Mittwochabend wurde das Geheimnis gelüftet, welcher der 20 Finalisten die Jury besonders überzeugt hat.

In der Volksbank in Wiehl begrüßten als Hausherren der Vorstandsvorsitzende Ingo Stockhausen und Vorstandsmitglied Manfred Schneider mit Redaktionsleiter Frank Klemmer die drei Erstplatzierten – natürlich unter Beachtung der Hygieneregeln. Wegen Corona war schon das große Abschlussfest mit allen Finalisten, das am Mittwoch stattfinden sollte, abgesagt worden.

Ruhe, Idylle und Toleranz in Geiningen

Mit dem ersten Platz und einem Scheck über 1000 Euro wurde Elke Rettke aus Waldbröl-Geiningen ausgezeichnet. Auf den mit 500 Euro dotierten Silber-Platz schaffte es die Geschichte von Annelie Hund aus der Gummersbacher Ortschaft Gummeroth. Platz 3 und 250 Euro gingen an Karl-Manfred Valentin, dessen Herz am Steinmüllergelände in der Kreisstadt hängt. Die Plätze 4 bis 20 wurden mit je 100 Euro belohnt. Für die drei Ersten hatte sich die Jury, bestehend aus Thomas Knura (Sprecher der Volksbank), Dr. Gudrun Sievers-Flägel (frühere Direktorin des Museums Schloss Homburg), Anette Gelfarth (Mitglied der Ärztehaus-Genossenschaft Hülsenbusch) sowie Wiebke Breuckmann (Radio Berg) und Frank Klemmer, nach langer Diskussion entschieden.

Ein Streifzug durch das Oberbergische

Einen Sommer lang hat unsere Zeitung in diesem Jahr die Heimatorte von 20 Oberbergern vorgestellt, die für das Finale unseres Wettbewerbs „Mein Ort, meine Heimat“ ausgewählt wurden. Von Marienheide-Winkel im Norden unseres Verbreitungsgebiets ging es über Wiehl bis in den Süden nach Morsbach-Überholz. Überall gaben die Finalisten ihre ganz persönlichen Einsichten in Dörfer, die sie aus ganz unterschiedlichen Gründen ins Herz geschlossen haben.

Die Geschichten zeigten, was der kontrovers diskutierte Begriff „Heimat“ für Menschen in der buckligen Welt bedeutet. Alteingesessene und zugezogene Oberberger berichteten von der schönen Landschaft, von Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, von starken Dorfgemeinschaften und von einem ganz bestimmten Schlag Menschen. Alle Finalisten haben eines gemeinsam: Ihren Ort möchten sie gegen keinen anderen tauschen. (ag)

Siegerin Rettke hatte im Sommer berichtet, dass sie die Ruhe und Idylle in Geiningen schätzt – doch besonders zeichne den Ort die Toleranz aus. Wäre kein Corona, hätte sie den Sieg mit den Nachbarn gefeiert, sagt Rettke: „Jetzt gibt’s einen Teil des Geldes für die Dorfkasse.“ Neben dem Scheck nahm Rettke auch eine Goldene Laterne entgegen, die ihr stets den Weg nach Hause leuchten soll. „Die stelle ich ins Fenster.“

Heimat bedeute Sicherheit, Vertrauen und Wohlgefühl

Woanders als in ihrem Heimatort zu leben, kann sich auch die Zweitplatzierte Annelie Hund nicht vorstellen. In Gummeroth betreibt sie mit ihrem Mann das bekannte Bauernhofcafé. Heimat bedeute für sie Sicherheit, Vertrauen und Wohlgefühl, sagte Hund: „Das alles gibt es hier.“ Auf den Bronzeplatz schaffte es Karl-Manfred Valentin mit dem Steinmüllergelände. Der ehemalige Mitarbeiter des Kesselbauers verbindet jede Menge Erinnerungen mit dem ehemaligen Firmenareal. Als er den Scheck entgegennahm, fühlte sich Valentin um 25 Jahre zurückversetzt: „Damals bei Steinmüller gab’s das Weihnachtsgeld auch immer schon Ende Oktober.“

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Stockhausen dankte den drei Preisträgern, dass sie im mittlerweile 13. Sommerwettbewerb etwas Persönliches von sich preisgegeben haben. Und ein Fest sollen sie auch noch bekommen: Die Volksbank lud sie für nächstes Jahr zum Abschlussfest des 14. Wettbewerbs ein – dann hoffentlich ohne Corona-Beschränkungen.

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