Abschied von PotsdamNiederlage im DFB-Pokalfinale für Merle Barth aus Nümbrecht

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Für Merle Barth war das Pokalfinale das letzte Kapitel bei Turbine Potsdam.

Für Merle Barth war das Pokalfinale das letzte Kapitel bei Turbine Potsdam.

Köln/Nümbrecht – Ein 0:4 prangte nach 90 Minuten aus Sicht der Fußballerinnen von Turbine Potsdam auf den großen Leinwänden im Kölner RheinEnergie-Stadion. Entsprechend enttäuscht waren die Nümbrechterin Merle Barth und ihre Teamkolleginnen beim Abpfiff des DFB-Pokalfinals der Frauen gegen den VfL Wolfsburg vor über 17 500 Zuschauern.

„Vom Ergebnis her hätte es gerne netter aussehen können. In meinen Augen ist es auch ein bis zwei Tore zu hoch ausgefallen und wir hätten gerne zumindest noch den Ehrentreffer erzielt. Wolfsburg war unglaublich effektiv“, resümiert Merle Barth. Für die 28-Jährige war das bisher größte Highlight ihrer Karriere gleichzeitig das letzte Spiel im Trikot von Turbine Potsdam. Nach zwei Jahren wird sie den Club verlassen und strebt eine neue Herausforderung an.

Zu welchem Verein Barth geht, ist noch offen

Wo das sein wird, ist noch offen. „Es gibt schon Tendenzen, aber die Entscheidung fällt erst in den kommenden zwei, drei Wochen“, berichtet die Nümbrechterin, die nicht der einzige Abgang sein wird. „Es war für viele von uns ein Abschiedsspiel. In Potsdam wird es einen größeren Umbruch geben.“

Umso höher war die Bedeutung des Endspiels. Schon die Teilnahme war ein Erfolg. Dass der VfL Wolfsburg der haushohe Favorit war, stand bereits vorher fest, doch hätten die Potsdamerinnen das Finale gerne länger spannend gestaltet. Dabei startete Turbine durchaus frech und mutig in die Partie – das Führungstor jedoch machte der VfL nach einer Ecke in der elften Minute. „Wir sind besser ins Spiel gekommen und hatten auch Chancen, dann ist allerdings genau das eingetreten, was wir vermeiden wollten“, sagt Barth mit Blick auf das Standard-Gegentor.

„Ganz besonderes Erlebnis“

Mit zwei weiteren Treffern (33., 42.) sorgten die Wolfsburgerinnen schon vor der Pause für klare Verhältnisse und die Vorentscheidung. Im zweiten Durchgang gab es noch Möglichkeiten auf beiden Seiten, doch nur Wolfsburg traf zum 4:0-Endstand und feierte damit nach der Meisterschaft das Double sowie den achten Pokal-Erfolg in Serie.

„Uns war klar, dass es unfassbar schwer wird und das für eine Sensation alles hätte passen müssen. Trotz der deutlichen Niederlage haben wir uns gut verkauft und ein gutes Spiel gemacht. Mit Platz vier in der Liga und dem Einzug ins Pokal-Finale haben wir eine super Saison gespielt und alle unsere Ziele erreicht. Darauf können wir stolz sein“, bilanziert Barth.

Auch ihre Familie und einige Freunde waren ins Stadion gekommen und drückten Merle Barth vor Ort die Daumen.

Auch ihre Familie und einige Freunde waren ins Stadion gekommen und drückten Merle Barth vor Ort die Daumen.

Nachdem sich die erste Enttäuschung gelegt hatte, konnte sie es auch genießen, ein aktiver Teil dieses Endspiels gewesen zu sein. „Das war schon etwas ganz Besonderes. Ich habe so etwas bisher nur als Zuschauerin erlebt. Wir spielen sonst nicht in einem solchen Stadion und vor so einer Kulisse. Da mussten wir uns schon etwas umstellen und auf dem Platz viel lauter schreien als sonst“, sagt die 28-Jährige lachend.

Vor dem Spiel habe sie Anspannung und Aufregung verspürt. „Ich habe viele Nachrichten bekommen und wir sind es nicht gewöhnt, dass sich schon beim Aufwärmen die Ränge füllen.“ Unter den Zuschauern waren auch ihre Familie und einige Freunde. Später nahm sich die Nümbrechterin im Stadion viel Zeit für ihren „Fanclub“. „Wir haben uns über die Bande begrüßt und gequatscht, das hat mich gefreut“, sagt Barth, die bei der Abschlussfeier abends in Köln mit dem Club und den Teamkolleginnen auf eine erfolgreiche Saison angestoßen hat.

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„So eine Silbermedaille ist schließlich auch etwas Schönes.“ Für Merle Barth war es das letzte Kapitel nach zwei Jahren bei Turbine Potsdam und trotz Niederlage ein schöner Abschied.

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