Aktionsobjekt aus KürtenFriedensstein „Stoning Roll“ rollt weiter für Frieden

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Auch durch Iserlohn rollte der „Stoning Roll“ mit dem in vielen Sprachen aufgemalten Begriff „Frieden“.

Auch durch Iserlohn rollte der „Stoning Roll“ mit dem in vielen Sprachen aufgemalten Begriff „Frieden“.

Oberberg – Der Stein rollt. Langsam zwar, aber er rollt. Der Friedensstein „Stoning Roll“, der am Ostermontag seine weite Reise nach Berlin angetreten hat, ist kurz vor Hannover. Eine der ersten Stationen zu Beginn dieser Reise war die Gemeinde Marienheide. Die jüngsten beiden Wochen aber ruhte er sich aus im Kloster Barsinghausen. Am kommenden Sonntag rollen ihn Unterstützer dann weiter zum Ort Rönneberg. Der liegt etwa fünf Kilometer vor der Hauptstadt Niedersachsens.

Das große Ziel ist Berlin. Am 3. Oktober, dem Einheitstag, soll der Rollstein dort ankommen. Der Kürtener Friedensstein soll als Zeichen der Einheit und übergreifender Völkerverständigung das Brandenburger Tor erreichen.

Die vorläufige Strecke steht

Dass es klappen wird, hofft Initiator Michael Flossbach, der Künstler aus Kürten. Eine vorläufige Route ist abgesteckt. Über Wolfsburg und Magdeburg soll der Weg gehen. Weniger als zwei Monate Zeit bleiben. „Viele kennen die Aktion und finden sie gut. Aber mitziehen tun immer nur einige wenige“, bedauert Michael Weinmann aus Kürten. Er ist der Öffentlichkeitsarbeiter des Friedenssteins. „Die Resonanz ist in den meisten Fällen positiv.“ Die christlichen Kirchen seien oft Anlaufstelle gewesen, viele Nächte habe der Stein in den Kirchen „geschlafen“. Eine Massenbewegung hat der Stein bislang jedoch nicht ausgelöst. Manchmal sind es zwei Unterstützer, manchmal ein Dutzend, die den Basaltstein ziehen. Über Feld,- Wald- und Wiesenwege rollt der Stein dem Ziel entgegen. „Anfangs haben wir gedacht, wir entlassen den Stein und die Aktion nimmt von allein ihren Fortgang“, sagt Weinmann. Schon in den ersten Wochen habe sich indes gezeigt, dass weitere Hilfe erforderlich ist. Die ungefähren Routen bis Berlin stehen deshalb bereits fest.

Der Stein hatte zu Ostern seinen langen Weg angetreten, mit einer ersten Etappe zur Dürscheider Pfarrkirche St. Nikolaus. Dort waren die Stein-Zieher gesegnet worden. Auch der Kürtener Bürgermeister Willi Heider hatte mit Hand angelegt und bei der Etappe zum Kürtener Rathaus mitgeschoben. Anschließend rollte der Stein über Wipperfürth und Marienheide aus seinem bergischen Kernland. Einer der Höhepunkte war die Mitwirkung am Deutschen Katholikentag in Münster Anfang Mai – deutschlandweit hatte die Aktion Aufsehen erregt.

Von Friedensflagge begleitet

Eine Friedensflagge begleitet den rollenden Stein seit Bückeburg, initiiert von Jürgen-Walter Hansch vom VfL Stadthagen. Auf dem Banner können Aktivisten ihre Unterschrift hinterlassen. „Die meisten sprechen nur vom Friedensstein“, sagt Michael Weinmann. Dieser Namen habe sich durchgesetzt für den 300 Kilogramm schweren Stein des Künstlers Michael Flossbach. An den Seiten hat Flossbach das Wort „Frieden“ in Dutzenden von Sprachen eingraviert. „Der Stein hat bislang gut durchgehalten“, findet Michael Weinmann. Einzig die Längsrolle sei mit Schrauben verstärkt und Spezialharz verklebt worden.

stoning-roll.com

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