Ausschuss stimmt für UmzugWipperfürther Stadtbücherei soll an den Marktplatz ziehen

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Hier soll die Stadtbücherei einziehen, das benachbarte Ladenlokal (l.) steht als Erweiterungsfläche zur Verfügung.

Hier soll die Stadtbücherei einziehen, das benachbarte Ladenlokal (l.) steht als Erweiterungsfläche zur Verfügung.

Wipperfürth – Die Stadtbücherei zieht ins Zentrum der Hansestadt um. Das hat der Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur am Mittwochabend in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen. Gegen die Stimmen der SPD entschied der Ausschuss mehrheitlich, dass die Bücherei in das leer stehende Ladenlokal Marktplatz 9 – ehemals Sport Höfer – umziehen soll. Die Verhandlungen mit dem Vermieter sollen weit fortgeschritten sein. Das Lokal hat eine Größe von 240 Quadratmetern, im Alten Seminar verfügt die Bücherei über 200 Quadratmeter Fläche.

Als eine spätere Option könnte die Stadt zusätzlich das leerstehende Ladenlokal Marktplatz 8 – ehemals Moden Drecker – anmieten. So käme man fast auf die Richtgröße von 400 Quadratmetern. „Die Stadtbücherei kann am neuen Standort wachsen und sich entwickeln“, so Marius Marondel, Fachbereichsleiter Ordnung und Soziales.

Achim Gottlebe kritisiert die Entscheidung

Der Ausschussvorsitzende Achim Gottlebe (SPD) kritisierte diese Entscheidung. Die SPD hatte sich für den jetzigen „Ideal-Markt“ am Surgères-Platz als neuen Standort ausgesprochen, der dortige Mieter will bald ausziehen. „Diese Lösung wäre für die Stadt über 50 Prozent günstiger“, so Gottlebe. Es gehe um fünfstellige Summen. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage sei die teurere Lösung am Marktplatz nicht vermittelbar. Der Standort am Busbahnhof sei, gerade auch für Senioren, optimal erreichbar und würde den Platz aufwerten.

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Die Verwaltung hatte dem Ausschuss noch zwei weitere Standorte vorgeschlagen – das ehemalige Küchenstudio Wins an der Lüdenscheider Straße und das ehemalige Café Schulte an der Unteren Straße.

Dr. Michael Pehlke (Grüne) warf der CDU eine Wende um 180 Grad vor. „Ich gratuliere zum Sinneswandel, die Forderung der Grünen, mit der Bibliothek ins Zentrum umzuziehen, hat sich durchgesetzt“, so Pehlke. Die CDU habe gemerkt, dass sie mit ihren bisherigen Haltung zur Stadtbücherei im Wahlkampf Probleme bekomme.

Stadtbücherei erhält wieder zwei volle Stellen

„Das ist Quatsch und falsch“, entgegnete Hans-Peter Müller (CDU). Die CDU habe sich immer für die Bücherei eingesetzt, man habe nur keinen Schnellschuss gewollt. Im Gespräch mit unserer Zeitung ergänzte Christian Berger (CDU) die Haltung der Mehrheitspartei. „Alle vier Standorte sind qualifiziert. Wir halten den Marktplatz für die beste Lösung, weil es ein attraktiver Ort ist, ein Bereich, an dem man sich wohl fühlt.“

Zudem gebe es hier die Möglichkeit einer späteren Erweiterung. Der Ideal-Markt am Surgères-Platz sei im Vergleich zu dunkel. Mit dem Umbau des Busbahnhofes setze man der neuen Bücherei direkt eine Großbaustelle vor die Nase. Unter Umständen sei der neue Standort auch nicht die endgültige Lösung für die Stadtbücherei, weil das Ladenlokal aber schon leer stehe, könne man dort zeitnah loslegen.

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Einstimmig fiel die Entscheidung in Sachen Personal. Die Bücherei soll wieder zwei volle Stellen erhalten, die Leitungsstelle kann die Stadt intern ausschreiben. Die jetzige Bücherei-Angestellte Sabine Weth kann sich damit auf diese Stelle bewerben, sie erhielt am Mittwochabend schon viele Glückwünsche. Für die zweite Stelle wird eine Medienfachkraft gesucht. Außerdem hofft die Stadt, zusätzlich ehrenamtliche Unterstützer zu gewinnen, damit könnte man auch die Öffnungszeiten ausweiten.

„Ich freue mich über die Entscheidung“, sagte Bürgermeister Michael von Rekowski. „Wir wollen Bildung in Wipperfürth, das ist uns etwas wert.“

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