Barrierefreier ZugangIn Wipperfürth-Thier feiert das Dorf jetzt inklusiv

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Testfahrt über den neuen Zugang. 

Testfahrt über den neuen Zugang. 

Thier – Hohe Stufen und steile Absätze taugen künftig nicht mehr als Ausrede, wenn es um die Einladung auf ein Kölsch im Dorfgemeinschaftshaus (DGH) geht. Über den Aloys-Dahl-Weg, den die Schützenbruderschaft jetzt offiziell eröffnet hat, gelangt jedermann ohne Barrieren zu dem Treffpunkt mitten im Kirchdorf.

Der Zugang besteht aus zwei Elementen, die gemeinsam Barrierefreiheit schaffen. Zunächst entstand – noch vor dem Ausbruch der Pandemie – ein gepflasterter Gang parallel zur Johann-Wilhelm-Roth-Straße, der den Vorplatz des DGH entlang der Alten Vikarie mit dem Parkplatz an der Kirche verbindet. „Dort können Gäste nun parken und stufenlos vorwärtskommen“, erklärte Heribert Berster am Rande der Einweihung, die jetzt nachgeholt wurde.

Viel Lob hatte der Brudermeister der Sebastianusschützen jedenfalls für die Jungschützen im Gepäck, die sich zahlreich und motiviert bereit erklärt hatten, Pflaster und Bordsteine zu setzen. „Die junge Generation ebnet hier im wahrsten Sinn den Älteren den Weg“, so Berster.

Dorfgemeinschaftshaus

2006 übernahm die Schützenbruderschaft Thier das heutige Dorfgemeinschaftshaus von der Kirche. Damals wurden die Grundstücke getrennt, berichtete Heribert Berster. Hier das DGH der Schützen, nebenan die Alte Vikarie unter Verwaltung der Kirche.

Für den neuen Zugang brauchten die Schützen deshalb die Zustimmung des Kirchenvorstandes – der das Projekt allerdings befürwortete. „Die Schützen verfolgen mit diesem Weg sehr lobenswerte Absichten“, betonte Pastor Lambert Schäfer. (sfl)

Um allerdings vom Vorplatz in das DGH, die Küche der Frauengemeinschaft oder die Bücherei zu kommen, musste ein zweites Projekt her. Erste Überlegungen favorisierten einen Aufzug. „Eine zweigeteilte Rampe war dann schließlich die Lösung, die realisierbar war“, erinnerte sich der Ehrenvorsitzende Franz-Günter Fehling. Da zuvor Blumenbeete, ein Zaun und eine Mauer weichen mussten, trat die „Rentnergruppe“ der Grünröcke auf den Plan, die erst den Bohrhammer ansetzte und schließlich den neuen Aufgang mit kleinen Bruchsteinmauern aufhübschte.

„Es fasziniert immer wieder, was Menschen zustande bringen, wenn sie gemeinsam anpacken“, lobte Pastor Lambert Schäfer, der die Passage mit ein paar Spritzern Weihwasser segnete. Mit einer großen Gruppe waren die Bewohner von Noh Bieneen zur Einweihung gekommen. Manuel Sieper und Betreuerin Ellen Decker testeten die Rampe auch gleich mit dem Rollstuhl und waren sichtlich zufrieden.

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Berster und Fehling enthüllten zum Abschluss das offizielle Straßenschild. „Mit dem Aloys-Dahl-Weg erinnern wir an den Schützenbruder, der die treibende Kraft war und immer wieder eine stufenlose Verbindung zwischen Kirche und Dorfgemeinschaftshaus ins Gespräch gebracht hat“, so Berster. Mit der Installation einer Beleuchtung soll dann alles fertig sein.

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