Beim Elmauer G7-GipfelGummersbacher Oberkommissar sorgte mit Hund Tay für Sicherheit

Lesezeit 2 Minuten
Tay soll Elmau genossen haben, meint sein Herrchen.

Tay soll Elmau genossen haben, meint sein Herrchen.

Gummersbach – Hund und Herrchen haben die Zeit genossen. Marius Mohaupt (30) kennt und schätzt die Bayerischen Alpen seit seiner Jugend. Auch sein Holländischer Schäferhund Tay (5) fand es „Weltklasse“, wie Mohaupt berichtet. „Die Berge und vor allem die Flüsse, er liebt das Wasser.“ Ein Urlaub waren die zwei Wochen in Bayern für die beiden dennoch keineswegs, sondern harte Arbeit.

Mohaupt war als Diensthundführer im Einsatz beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau. Der Polizeioberkommissar aus Much mit Dienststelle bei der Polizeibehörde in Gummersbach gehörte zu den Einsatzkräften, die aus Nordrhein-Westfalen zur Sicherung des Treffens der Regierungschefs entsandt worden sind. Neben ihm waren unter anderem sechs Hundeführer aus Gelsenkirchen dabei. Insgesamt kamen 18 000 Kollegen aus der ganzen Bundesrepublik zum Einsatz, die meisten schon viele Tage vor Beginn des Treffens.

Patrouillen zum Schutz der Regierungschefs

Aufgabe der Hundeführer war die Aufklärung und Sicherung im Umfeld des Nobelhotels. Bei den Patrouillen halfen die Tiere dabei, im unwegsamen Gelände jenseits des 16 Kilometer langen, übermannshohen Schutzzauns mögliche Übeltäter aufzuspüren, falls sich welche den Regierungschefs hätten nähern wollen. Tatsächlich kam es zu keinen besonderen Vorfällen, berichtet Mohaupt. Auch die Demonstranten wurde bereits frühzeitig abgefangen.

Untergebracht waren Mann und Hund in einer der vielen Ferienwohnungen im Örtchen Krün, die zwei Wochen lang keine Touristen, sondern Polizeibeamte beherbergten. Gut für die allgemeine Sicherheit, aber schlecht für das Gastgewerbe, meint Mohaupt: „Die Polizisten geben natürlich nicht so viel Geld aus wie die Urlauber.“

Hubschrauber der Politprominenz gesehen

Die Politprominenz haben Mann und Hund nicht aus der Nähe gesehen, nur die Hubschrauber, wenn Scholz und Co. auf dem Flugfeld landeten. Dennoch sei der Einsatz etwas Besonderes gewesen, sagt Mohaupt. Schon weil es Gelegenheit gab, sich mit Kollegen auszutauschen. „Intern nennt man so etwas auch ,Klassenfahrt’.“

Den Alltag des Diensthundführers in NRW bestimmen Fußballspiele, Demonstrationen und ganz normale Streifeneinsätze. Seit 2018 sind Mohaupt und Tay ein Team. Damals wurde ihm der Hund zugeteilt, er hat den Abkömmling von niederländischen Polizeihunden selbst ausgebildet. Seit 2019 ist der Rüde geprüfter Schutzhund, im vergangenen Jahr bestand Tay auch die Prüfung zum Rauschgiftspürhund.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zum Lehrgang gehörten ein Flug im Polizeihubschrauber und die Fahrt in einem Boot, die Hunde sollen in jedem Gelände eingesetzt werden können. Auch diesen Teil der Ausbildung meisterte Tay damals „mit großer Gelassenheit“, bescheinigten die Prüfer. Kanzler Scholz und seine Gäste hätten sich beim Gipfeltreffen nicht sicherer fühlen können.

KStA abonnieren