Corona-Fälle am WochenendeKrankenhauspersonal und Schulklasse müssen in Quarantäne

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Am Samstagnachmittag gab das Klinikum Oberberg bekannt, dass vier Beschäftigte einer Station im Kreiskrankenhaus Gummersbach positiv auf das Coronavirus getestet worden seien.

  • Das Coronavirus ist im Oberbergischen an zwei neuralgischen Stellen aufgetreten.
  • Vier Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses in Gummersbach sind infiziert.
  • Ein Schüler der Realschule Waldbröl wurde ebenfalls positiv getestet.
  • Die ganze Schulklasse und die Lehrer befinden sich in Quarantäne.

Gummersbach/Waldbröl – Das Coronavirus ist zurück im Oberbergischen und ist jetzt an zwei neuralgischen Stellen aufgetreten, wo es für Ängste sorgen kann, weil Menschen dort hin müssen: im Krankenhaus und in einer Schule. So lässt sich die neueste Entwicklung der Pandemie an diesem Wochenende zusammenfassen, wo eben jene Fälle am Kreiskrankenhaus Gummersbach und in der Städtischen Realschule Waldbröl vermeldet wurden.

Aber der Reihe nach: Mittwoch, erster Schultag nach den Ferien.  Eine Schülerin der 10. Klasse habe am Morgen am ersten Schultag noch den Unterricht besucht, berichtet die kommissarische Schulleiterin Angela Harrock. Weil eine Verwandte des Mädchens aber positiv auf das Virus getestet worden war, sei  dann auch bei der Schülerin am Mittwochnachmittag ein Test durchgeführt worden. Am Donnerstag kam dann das Ergebnis: Auch das Mädchen war infiziert.

Ganze Schulklasse samt Klassenlehrer in Quarantäne

Harrock: „Daraufhin haben wir das Gesundheitsamt informiert, und das hat am Samstag alle 28 Schüler und den Klassenlehrer in Quarantäne geschickt.“ Nur den Klassenlehrer, denn nur hatte die Schüler in der ersten Woche unterrichtet   – weil es im Kollegium so viele Lehrer aus der Risikogruppe gibt. Mehr Tests seien aktuell nicht vorgesehen, so die kommissarische Schulleiterin: „Wir haben gut funktionierendes Hygienekonzept, das die Klassen voneinander trennt. Alle betreten zum Beispiel die Schule durch verschiedene Eingänge.“ So habe es keinen weiteren Kontakt gegeben. Auch Hinweise darauf, dass neben der Realschule Schüler der anderen Waldbröler Schulen im etwa 500 Meter entfernten Schulzentrum betroffen sind, gibt es nach Angaben von Harrock bisher nicht.

Im Klinikum gab es mehr Tests bei  Mitarbeitern und Patienten

Erst die Schule, dann das Krankenhaus: Am Samstagnachmittag gibt das Klinikum Oberberg bekannt, dass vier Beschäftigte einer Station im Kreiskrankenhaus Gummersbach positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. Um welche Station es sich handele, will das Klinikum nicht mitteilen. Nur so viel: Als Folge der positiven Tests seien 44 Mitarbeiter der Station  und zudem sämtliche der 25 Patienten, die auf der betroffenen Station behandelt wurden, ebenfalls auf das Virus getestet worden. Das Ergebnis: alle Tests waren negativ. Vom Klinikum heißt es daher, das Ausbruchsgeschehen sei „lokal begrenzt“. Zum einen sei nur Gummersbach betroffen, nicht die Standorte in Marienheide oder Waldbröl.

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Und auch am Krankenhaus in der Kreisstadt, wo 1600 Mitarbeiter für die Betreuung von Patienten in 600 Betten sorgen, gebe es keinen Hinweis auf weitere Fälle. Im Gegenteil: Zurzeit geht das Klinikum davon aus, dass sich die vier Kollegen nicht bei der Arbeit angesteckt haben. Kliniksprecherin Angela Altz sagt dazu: „Aktuell liegt der Verdacht nahe, dass die Infektionskette im privaten Bereich liegen könnte.“ Genaueres lasse sich aber erst sagen, wenn weitere Testergebnisse vorliegen. Und die Tests im Krankenhaus sollen – nach den ersten Fällen in der gesamten Belegschaft des Klinikums seit Mai – nun noch einmal deutlich ausgeweitet werden.

  Auch Urlaubsrückkehrer in der Belegschaft seien im Fokus: Jeder, der aus einem Risikogebiet zurückkehre, dürfe erst wieder arbeiten, wenn er einen negativen Test vorweisen könne. Außerdem sollten Patienten, Besucher, aber auch Mitarbeiter nochmals sensibilisieren. Ausdrücklich weist Altz noch einmal die Vorwürfe zu fehlenden Sicherheitsmaßnahmen in Gummersbach aus den Reihen der Gewerkschaft Verdi (wir berichteten) zurück: „Wir haben das überprüft. Das stimmt so nicht – insbesondere was die im Flur hängenden Kittel betrifft.“ Auch Schutzmaterialien seien ausreichend  vorhanden.

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