Dächer und Fassaden bepflanzenAusschuss in Wipperfürth will mehr Grün

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Grün auf Dächern soll für ein besseres Stadtklima sorgen (Symbolbild)

Grün auf Dächern soll für ein besseres Stadtklima sorgen (Symbolbild)

Wipperfürth – Das Thema Stadtbegrünung hat den neuen Klima-Umwelt-Natur-Ausschuss auf seiner ersten Sitzung beschäftigt. Den aktuellen Sachstand erläuterte Fachmann Aloys Schlütter vom Bauhof Wipperfürth/Hückeswagen. Der Klimawandel und die letzten fünf Jahren mit ihren hohen Temperaturen und geringen Niederschlagsmengen führten dazu, dass die natürlichen Abwehrkräfte der Bäume und Gehölze immer weiter nachließen und es komme zu vermehrtem Artensterben. Die Vitalität und damit die natürliche Lebenserwartung des öffentlichen Grüns sei eingeschränkt.

Um die Artenvielfalt zu sichern, und um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, müssten neben den vorhandenen Gehölzen, Stauden, Alleebäumen und Blumenwiesen die Dach- und Fassadenbegrünung berücksichtigt werden, so Schlütter. Gerade im innerstädtischen Bereich seien die Sommer heißer, die Winter hingegen kälter als im ländlichen Raum.

Sehr hohe Temperaturen an Fassaden

Temperaturen unmittelbar auf der Fassade von bis zu 60 Grad oder mehr seien nicht selten. Fassaden- und Dachbegrünungen könnten einen wichtigen Hitzepuffer für das innerstädtische Klima bilden. Zudem werde Feinstaub gebunden, C02 aufgenommen und Sauerstoff produziert. Sonnenenergie werde in Wasserdampf umgewandelt, wodurch die Umgebungsluft befeuchtet und einer Aufheizung entgegengewirkt werde, erläuterte Schlüter. Zudem wirke sich eine so mögliche Vernetzung der einzelnen Biotope positiv auf die Artenvielfalt aus, zum anderen steigert dies die Lebensqualität in der Stadt.

In Sachen Stadtbegrünung sei in dieser Richtung schon einiges unternommen worden. Staudenbeete und neue Baumstandorte, seien Beispiele. Dabei setze man auf so genannte Klimabäume, also Bäumen von denen man glaubt, dass sie mit den kommenden Klimabedingungen zurecht kommen. „Die Bäume die wir heute pflanzen, von denen wissen wir noch nicht ob sie in 15 oder 20 Jahren noch funktionieren“, stellte der Fachmann klar. Insgesamt 38 verschiedene Arten von klimatoleranten Bäume habe der Bauhof in Hückeswagen und Wipperfürth gepflanzt, weitere würden folgen.

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Für seine Ausführungen erntete Schlütter viel Anerkennung der Ausschussmitglieder. Vorsitzender Peter Müller sagte: „Sie haben gezeigt, wie es gemacht wird. Sie haben uns einen umfassenden Einblick gegeben. Jetzt wissen wir, wo der Hammer hängt, und was wir zu tun haben.“

Einstimmig beauftragte der Ausschuss die Stadtverwaltung, das Potenzial zur Dach- und Fassadenbegrünung städtischer Liegenschaften zu prüfen, geeignete Dächer und Fassaden zu identifizieren und zu prüfen ob das Sonderprogramm „Klimaresilienz in Kommunen“ im Rahmen des sogenannten „NRW-Programm I zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie und zur Stärkung der Zukunftsfähigkeit des Landes“ in Anspruch genommen werden könne.

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