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Drei Jahrzehnte an der SpitzeFrielingsdorfer Schützen verabschieden Günter Sauermann

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Schützenbruderschaft Wipperfürth 210322

Wachwechsel bei den Frielingsdorfer Schützen: Torben Sauermann, der langjährige Brudermeister Günter Sauermann und Jan Peter Lischke (v.l.).

Brochhagen – Als Leisetreter ist Günter Sauermann nicht unbedingt bekannt, zumindest nicht, wenn es um seine Schützen oder den 1. FC Köln geht. Am Sonntagmittag stockte dem bisherigen Brudermeister der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Frielingsdorf dann aber doch kurz die Stimme.

Mit stehendem Applaus und sehr persönlichen Worten und Bildern verabschiedete die Bruderschaft gestern den Mann in den Ruhestand, der drei Jahrzehnte lang das Gesicht der Frielingsdorfer Grünröcke war.

Führung an Sohn übergeben

Bei der Generalversammlung im Landgasthaus Wiesengrund, die pandemiebedingt zweimal verschoben worden war, kandidierte Sauermann nicht mehr für das Spitzenamt und beendete damit auf eigenen Wunsch eine Ära.

Spende für die Ukraine-Hilfe

Während der Generalversammlung riefen die Schützen zu einer Spendensammlung zugunsten der Ukraine-Hilfe auf. Dabei kamen 450 Euro zusammen, die aus der Bruderschaftskasse auf 1000 Euro erhöht wurden.

Neben dem Wechsel an der Spitze der Bruderschaft wurden weitere Funktionen neu besetzt. Marco Mann ist neuer Schriftführer, Max Sauerbier übernimmt das Amt des Schießmeisters und Hendrik Buchholz ist Jungschützenmeister. (sfl)

Zu seinen Nachfolgern bestimmte die Versammlung Jan Peter Lischke (52) und Torben Sauermann (35), den Sohn des scheidenden Brochhagener Originals. Lischke verwies auf nachhaltige Erfolge, die die Amtszeit Günter Sauermanns vorweisen könne – vor allem auf die gegen den Trend stete Zahl an Neumitgliedern, die Eröffnung eines hochmodernen Schießstandes und den Einsatz für einen profitablen Kirmesmarkt. Für die Frielingsdorfer Ortsvereine erinnerte Rolf Müller an Sauermanns Engagement rund um den Rosenmontagszug und den inzwischen fest etablierten Frielingsdorfer Sommer am Denkmal.

Einen emotionalen Blick hinter die Kulisse des langjährigen Brudermeisters gewährte Torben Sauermann. Er erinnerte sich an Kindertage, als der Vater seine Krawatte vor einem Schützentermin unzählige Male band, bis sie exakt saß. Und an dessen Rat, dass ein guter Brudermeister besser viele Gespräche führe als eine einzige tolle Rede zu halten.

Ernannt zum Ehrenbrudermeister

„Alle mitnehmen – das war dein Credo – und das wollen wir auch in Zukunft würdigen“, betonte Torben Sauermann. Der Junior beschrieb aber auch die zahlreichen Aufgaben, die unbemerkt erledigt werden mussten und viel Zeit in Anspruch nahmen. Als er seiner Mutter Uschi dafür dankte, dass sie dem Vater zugunsten der Bruderschaft oft den Rücken freigehalten habe, verdrückten beide Seiten eine Träne.

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Einstimmig bestimmten die Sebastianusschützen Günter Sauermann zum Ehrenbrudermeister. Der nahm die Urkunde sichtlich gerührt entgegen, hatte die Fassung dann aber doch schnell wieder gefunden und verabschiedete sich dann mit einem typischen Sauermannschen Spruch: „Zwei Dinge noch: Ich bereue nichts. Und ich freue mich auf die Zukunft.“

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