Wiehl – Zum fetzigen Schlagzeugsolo marschieren die 30 Sänger des Wiehler Gospel Chors durch die Mitte des Kirchenschiffs zur Bühne: Ein gelungener Auftakt zum Gospelkonzert, das unter der Leitung von Kantor Michael Müller-Ebbinghaus in der Evangelischen Kirche Wiehl stattfindet. „Come on“, Motto des Konzerts und Titel des ersten Gospelsongs, eröffnet ein vielseitiges Programm, das im Wechsel von Chor und Solisten, unter Beteiligung der Band und mit a cappella gesungenen Stücken des neu formierten Solistenensembles das Publikum in seinen Bann zieht.

Charmant moderiert von Sängerin Marion Bergner, präsentieren die Akteure neben populären Traditionals wie „Oh Happy Day“ oder „I will follow him“ auch eine Anzahl Popsongs. Dabei überrascht eine ungewöhnliche „Hallelujah“-Version von Leonard Cohen, stimmungsvoll arrangiert, ebenso wie der dazu kontrastierende groovige Gospel „Ancient of Days“, dessen Dynamik die Besucher zum Mitsingen und Klatschen motiviert.

Dass Müller-Ebbinghaus hier das Dirigat Richtung Publikum verlagert, tut ein Übriges, die Stimmung im prall gefüllten Kirchenraum in die Höhe zu treiben.

Beim bekannten Hit „Chöre“ von Mark Forster wirkt der Refrain wohl anregend auf ein Kleinkind im Publikum, dessen zarte Stimme als Echo auf den Gesang der Großen das Kirchenschiff durchschwebt. Im stark rhythmisch betonten „This is a Gospel of Jesus Christ“ gefällt besonders der gesummte Teil des Liedes. Dabei beweisen die Akteure immer wieder die große Bandbreite ihrer stimmlichen wie dynamischen Ausdrucksmöglichkeiten.

Lea Dresbach, Tabea Knura, Marion Kröschel – Sopran, mit jeweils unterschiedlichem Timbre – sowie die temperamentvolle Susanne Reinel mit ihrer Altstimme und Piermin Ader als männliches Pendant bilden ein Ensemble, das durchaus professionelle Qualitäten aufweist. Unter Begleitung der Band mit Karsten Mannheim (Schlagzeug), Sven Krüger (Keyboard), Armin Mostaed (Bass) und Markus Stommel (Gitarre) entfaltet das Programm eine solche Eigendynamik, dass das Publikum wirklich mitgenommen wird. Mit stehenden Ovationen und nicht enden wollendem Applaus bedanken sich die Besucher bei den Mitwirkenden für ein Konzert ganz besonderer Qualität.