Erste Niederlage nach sieben SiegenZu wenig Gegenwehr beim Aufsteiger

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VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson war sehr unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Rostock.

Rostock/Gummersbach – Sekunden vor Schluss sah es noch so aus, als könnten die Handballer des VfL Gummersbach die Partie wenden oder wenigstens  einen  Punkt mitnehmen.  Doch Rostocks Trainer Till Wiechers wechselte nach einer Auszeit 24  Sekunden vor Abpfiff  mit  Jonas Thümmler seine an diesem Abend  schärfste Waffe ein. Der 15. Treffer des Kreisläufers war der wichtigste, denn  er besiegelte vor 2500 Zuschauern  in der Stadthalle Rostock  im achten Spiel die erste Saisonniederlage des  Tabellenführers. Mit 33:34 (16:19) unterlag der VfL Aufsteiger  HC  Empor Rostock. Der  letzte Wurfversuch von  Ole Pregler blieb  Sekunden vor Schluss in der  Abwehr der Rostocker hängen.

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Die Gummersbacher, die nach Julian Köster (Corona) und   Alexander Hermann (Stirnhöhlenentzündung) auch noch kurzfristig auf Fynn Herzig, der mit Knieproblemen  das Abschlusstraining abgebrochen hatte,  verzichten mussten, fanden zunächst gut in die  Partie. Schnell führten sie mit 3:1 (3.). Die  Rostocker, die  von Beginn an auf den siebten Feldspieler setzten und sich auch nicht aus dem Konzept bringen ließen, als der VfL immer wieder ins leere Tor traf, holten auf  und lagen beim 12:11 (21.) erstmals in Führung.

Bereits da hatte Thümmler fünfmal getroffen, zur Pause waren es acht Tore. Bis zum 15:15 (27.) blieb der VfL noch dran, ehe sich die Hausherren  in Überzahl nach Fehlwürfen des VfL mit Treffern  ins leere Tor auf 19:15 absetzten.  Mit dem Pausenpfiff verkürzte   Janko  Bozovic auf 16:19. Nach dem Wiederbeginn setzte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson auf eine defensive  Deckung gegen den Gegner,  der kaum Schlagkraft aus dem Rückraum hatte.

Es wirkte: Rostock konnte nun seine  bis zu drei Kreisläufer nicht mehr in Position bringen. Und beim 23:22 durch Raul Santos (41.) lag der VfL  wieder vorne, vier Minuten später traf Ole Pregler zum 26:24 (45.). „Da dachte ich schon, dass wir das Spiel im Griff haben“, sagte Sigurdsson später, dass er keine Erklärung habe, warum seine Spieler die Partie danach wieder aus der Hand gegeben hätten.

Gummersbacher kommt zurück, gibt das Spiel aber wieder auf der Hand 

Führung Die VfL-Handballer blieben nämlich nicht  bei ihrer defensiven Abwehr, sondern  begannen zu spekulieren und gaben damit erneut den Kreis frei. Von 24:26 legten die Rostocker auf 29:26 (50.) vor. Der VfL verkürzte  auf zwei Tore, aber erst  beim 33:33 (60.) durch Janko Bozovic, dem eine Parade von Torhüter Tibor Ivanisevic vorangegangen war, hatten die Gäste  ausgeglichen. Doch anders als noch vor anderthalb Wochen in Emsdetten sollte es diesmal nicht reichen.

„Unser  Innenblock, der bisher so stabil und sicher war, war heute überhaupt nicht vorhanden“, sagte der VfL-Trainer, der sich sehr enttäuscht von der Deckungsleistung seiner Mannschaft zeigte.  Ihn ärgerte vor allem, dass die  Rostocker nach Lust  und Laune werfen konnten, ohne viel Gegenwehr zu spüren.  Die Torhüter hätten wenig Chancen gehabt, sich auszuzeichnen, da die Rostocker  meist freie Bahn hatten. Es sei eine Frage der Einstellung, kritisierte Sigurdsson sein Team. Dabei hoffe er, dass seine Spieler  den  Aufsteiger nicht unterschätzt hätten, weil sie schon in Gedanken beim Spitzenspiel am Samstag, 18 Uhr, in der  Schwalbe-Arena gegen Verfolger TuSEM Essen gewesen seien.

Tore HC Empor Rostock: Steidtmann (5), Ottsen (3), Schutze (1),  Völzke (2), Witte (2), Breitenfeldt (5/1), Thümmler (15), Pechstein (1/1).

Tore VfL  Gummersbach: Ivanisevic (1), Vidarsson (5), Blohme (6), Schneider (2), Pregler (5), Santos (2), Styrmisson (1), Stüber (1), Zeman (1), Bozovic (9/4).

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