Fahrzeugdiebstahl in OberbergAutoschieberbande zerschlagen – Offene Fragen bleiben

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Diese Nummernschild-Doubletten fanden die Ermittler bei Mitgliedern der Autoschieber-Bande, die auch in Oberberg zuschlug.

Diese Nummernschild-Doubletten fanden die Ermittler bei Mitgliedern der Autoschieber-Bande, die auch in Oberberg zuschlug.

  • Die Kriminalpolizei hat eine gut organisierte Autoschieberbande aus Litauen zerschlagen.
  • Die Bande schlug auch mehrfach im Oberbergischen zu. Fünf der 24 Fahrzeuge sollen hier entwendet worden sein.
  • Verdeckte Ermittlungen über mehrere Monate führten schließlich zu der Festnahme der Autoschieber.

Oberberg – Nachdem die Kriminalpolizei eine gut organisierte und professionell agierende Autoschieberbande zerschlagen hat, steht fest: Mindestens 24 Diebstähle von Fahrzeugen der Typen Mercedes Sprinter und VW Multivan T6, die seit Anfang 2019 aktenkundig wurden, lassen sich der litauischen Bande zuordnen.

Fünf dieser 24 Fahrzeuge wurden im Oberbergischen entwendet: Eines im Januar in Gummersbach, zwei im Mai (je eins in Engelskirchen und Marienheide) und zwei im Juni (je eins in Gummersbach und Lindlar). Das sagte Polizeisprecherin Monika Treutler in Gummersbach gestern auf Anfrage.

Etliche Beweismittel

Darüber hinaus kommt auf die Ermittlungsgruppe „Oase“, in der oberbergische und Kölner Beamte zusammenarbeiten, aber noch eine Menge Arbeit zu. Zwar sitzen die mutmaßlichen Bandenmitglieder in Untersuchungshaft. Aber die Vermutung, dass die Bande für weit mehr als zwei Dutzend Diebstähle in Frage kommt, liegt nahe: Es könnten gar bis zu 100 Taten auf das Konto der Männer gehen, sagte der Leiter der Ermittlungsgruppe, Jürgen Endres.

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Reihenweise hochpreisige Fahrzeuge wie den VW Multivan T6 stahl die professionell agierende Bande, um sie über Sachsen-Anhalt nach Polen zu verschieben.

Reihenweise hochpreisige Fahrzeuge wie den VW Multivan T6 stahl die professionell agierende Bande, um sie über Sachsen-Anhalt nach Polen zu verschieben.

Allein im Oberbergischen, so Monika Treutler, hat die Polizei Kenntnis von mehr als 30 Diebstählen, die ins Muster der litauischen Bande passen – einige dieser Fälle gehen bis in den November 2017 zurück, als binnen fünf Tagen allein im Kreisgebiet vier Sprinter verschwanden.

Zugegriffen hatte die Polizei vor einer Woche. Beamte aus Gummersbach und Köln hatten in Räumen einer ehemaligen Pension in Reichshof-Eckenhagen einen 37-jährigen mutmaßlichen Haupttäter und einen Komplizen festgenommen sowie noch einen dritten Mann, gegen den in anderer Sache Haftbefehle vorlagen. Drei weitere Männer wurden in Köln festgenommen.

Durchsuchung im Reichshof

In Reichshof stellten die Fahnder eine Reihe von Beweismitteln sicher. Diesen Erkenntnissen und Spuren gelte es jetzt nachzugehen, Abgleiche mit allen umliegenden Behörden stünden jetzt an und auch das Erstellen von zeitlichen Bezügen.

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Die Bande war schon vor einigen Monaten ins Visier der Ermittlungsbehörden geraten. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hatte das Amtsgericht Köln schließlich verdeckte Maßnahmen gegen die Tätergruppe angeordnet. Im März hatte die Ermittlungsgruppe ihre Arbeit aufgenommen. Wie diese verdeckten Ermittlungen aussahen, wollte die Polizei nicht verraten: „Dazu äußern wir uns nicht im Detail“, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei, „wir lassen uns nicht in die Karten gucken, denn wir wollen Nachahmungstätern schließlich keine Handlungsanweisung geben.“

Dass man es mit Profis zu tun hat, die ihre Beute wohl nach Osteuropa verschieben, hatte die Polizei gegenüber dieser Zeitung bereits Anfang letzen Jahres vermutet. Tatsächlich stellte sich heraus, dass die Fahrzeuge über Sachsen-Anhalt nach Polen gebracht wurden.

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