Morsbach-Rhein – Jede Hilfe kam am Sonntag für den Bewohner einer Unterkunft für Asylbewerber in der Morsbacher Ortschaft Rhein zu spät: Nachdem die Freiwillige Feuerwehr um 11.23 Uhr wegen eines Feuers in dem Haus am Schulweg alarmiert worden war, fanden sie am Einsatzort die Leiche des Mannes.

Ob er durch das Feuer ums Leben gekommen oder vor dem Brand gestorben ist, steht zurzeit noch nicht fest. Am Sonntagnachmittag haben die Brandermittler der Polizei mit ihrer Arbeit begonnen. Anwohner hatten das Feuer bemerkt und den Notruf gewählt.

Sechs Menschen leicht verletzt

Nach Angaben von Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski, der ebenfalls zum Unglücksort gefahren war, wohnten in der Unterkunft, die von der Gemeinde betrieben wird, zuletzt zehn Menschen. Sechs von ihnen erlitten leichte Verletzungen, ins Krankenhaus mussten sie nicht. 

Drei weitere Asylbewerber befanden sich laut Bukowski zur Zeit des Brandes nicht in der Nähe. „Alle Bewohner werden jetzt in anderen Unterkünften der Gemeinde untergebracht“, kündigte Bukowski an. Man wolle ihnen die psychische Belastung nicht zumuten.

Neue Einsatz-Hygiene eine Herausforderung

Die Feuerwehr war mit  87 Kräften aus den Einheiten Morsbach, Lichtenberg und Wendershagen im Einsatz. „Die neue Einsatz-Hygiene war eine große Herausforderung für uns“, erklärte Gemeindebrandinspektor Mathias Schneider. Um einer Verbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken, dürfen sich Wehreinheiten nicht mehr mischen.

Angaben zur Ursache des Brandes im Erdgeschoss des 1963 als Schule errichteten Gebäudes konnte Schneider noch nicht machen. Er gehe  aber davon aus, dass der Mann in der eigenen Ein-Zimmer-Wohnung gefunden wurde, nachdem sich  die Kräfte Zugang zum Brandort verschafft hatten. Unterdessen kam im Rathaus der Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Gemeinde zusammen, um die Identität des Toten zu klären und  Wohnraum zu finden.