Glitzernde Sättel und TrensenSattlerei Otto Schumacher fertigt individuelle Stücke

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Sattler und Näherinnen arbeiten Hand in Hand.

Sattler und Näherinnen arbeiten Hand in Hand.

Marienheide – Ein bisschen Glamour kann nie schaden. Etwas Glanz verschönert das Leben, und er macht ein Hobby – sozusagen – noch ein bisschen besonderer. Für diesen Glanz im Leben von Pferdesportlern sorgen seit rund 25 Jahren Ulrike Schumacher-Rinker und ihr Ehemann Thomas Rinker.

Das Ehepaar leitet die Sattlerei Otto Schumacher in Marienheide und fertigt dort mit seinen rund 40 Mitarbeitern von Hand, individuell an das Pferd angepasste Sättel und Trensen – die zudem nach den Wünschen des Reiters mit glitzernden Swarovski-Steinen in den unterschiedlichsten Farben und Formen verziert werden.

4,2 Milliarden, das ist eine gewaltige Zahl: Sie beziffert die Möglichkeiten, die sich aus dem reichhaltigen Angebot der Manufaktur ergeben, einen Sattel, zu dem ja unter anderem Leder, Polsterleder, Steine und Beschläge gehören, zu gestalten. Je nach Ausstattung kann dann ein Sattel bis zu 3500 Euro kosten.

Thomas Rinker zeigt ein Stirnband, auf dem Steine in abgestuften Rosétönen schimmern, und erklärt: „Angefangen haben wir mit Steinen mit einem Durchmesser von sechs Millimetern und einer kleinen Farbpalette. Damals wurden wir von den Fachhändlern belächelt, weil wir Pferde mit ,Klunkern’ schmücken wollten, wie sie sagten.“ Diese Skepsis hat sich bei den Fachhändlern längst gelegt.

Die Auswahl der Steine, die in der Marienheider Sattlerei Schumacher verarbeitet werden, ist deutlich gewachsen – und nicht nur die Reiter in Deutschland sind begeistert von der Möglichkeit, das Aussehen von Trense, Stirnband und Sattel ihres Pferdes an das eigene Outfit mit Stiefeln und Jackett und vielleicht einem Gürtel aus der Sattlerei anzupassen. Anfragen kommen aus der ganzen Welt.

„Camouflage in Erdfarben ist gerade sehr angesagt“, weiß die Chefin Ulrike Schumacher-Rinker, aber auch trendiges Rosé-Gold mache vor dem Pferdesport nicht halt. Das Aufnähen der Steine ist geduldige Handarbeit, zum Schluss kann der Reiter sich über ein perfektes Unikat freuen.

Auch innerhalb der Fertigungsräume ist Begeisterung zu spüren. Ulrike Schumacher-Rinker, deren Vater Otto das Unternehmen gegründet hat, erzählt und lächelt dabei: „Wir freuen uns jedes Wochenende schon auf den Montag, wenn wir in der Werkstatt wieder durchstarten können. Unsere Mitarbeiter sind wie unsere Familie. Sie haben tolle Ideen und bringen sich mit viel Engagement ein.“

Zu den Mitarbeitern gehören Sattler, die in dem Marienheider Unternehmen ausgebildet wurden und Näherinnen, die entweder in der Werkstatt oder flexibel in Heimarbeit Stück für Stück die Sättel zusammensetzen. Dass ein solcher Sattel wirklich zum Tier passt, sei sehr wichtig, betont Thomas Rinker. „Manchmal bringen die Besitzer ihre Tiere mit. Dann treffen wir uns auf der Reitanlage in der Ortschaft Kempershöhe und vermessen das Pferd, damit zum Schluss alles perfekt sitzt.“

Da in der Marienheider Sattlerei viel Wert auf Qualität gelegt wird, verwenden die Mitarbeiter nur bestes Leder, vegetabil gegerbt, das einen besonderen Duft verströmt – nämlich den nach Leder und nicht nach Chemie. „Auch das ist uns ein Anliegen. Wir bemühen uns, dass bei uns das Prädikat ,Made in Germany’ auch wirklich stimmt und arbeiten daher mit sehr guten Lieferanten aus der Umgebung zusammen“, schildert der Unternehmer Rinker. Qualität setze sich durch, findet das Ehepaar und: Service sei ungemein wichtig. „Daher versuchen wir immer, die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen. Ein ,Geht nicht’ ist bei uns die seltenste Antwort überhaupt“, berichtet Thomas Rinker.

www.os-sattlerei.de

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