Gummersbacher MusicalWas Leonardo in seiner Mona Lisa versteckte

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Die Kulissen stehen, es kann losgehen.

Die Kulissen stehen, es kann losgehen.

Gummersbach – Ein bisschen ist Schauspielen wie Fahrradfahren: Man verlernt es nicht – doch so ein bisschen vielleicht doch. Als das Ensemble des Musical Projekts Oberberg (MPO) für ihre neueste Produktion „Mona Lisa“ probte, mussten sich einige Darsteller gemäß Regieanweisung sehr nahekommen. Was vor Corona selbstverständlich war, ließ dem Ensemble nun den Atem stocken, erzählt Regisseurin Sabrina Schultheis: „Das waren besonders emotionale Momente nach zwei Jahren, in denen doch jeder nur auf Abstand zu seinen Mitmenschen gelebt hat.“

Öffentliche Probe am Mittwochabend

Ebenso lange ist die letzte richtige gemeinsame Aufführung des MPO her. Umso größer ist die Vorfreude der Musical-Truppe auf den kommenden Mittwoch, wenn um 20 Uhr in der Gummersbacher Halle 32 die öffentliche Generalprobe stattfindet und einen Tag später zur gleichen Zeit am selben Ort die Premiere gefeiert wird.

Das Musical Projekt Oberberg ist bekannt für seine Eigenproduktionen, die es auch schon an andere Theatergruppen verkauft hat. Für „Mona Lisa“ jedoch lief’s andersrum, erzählt Schultheis: „Auf der Suche nach einem Stück, in dem alle unsere Mitglieder eine Rolle spielen konnten, sind wir auf diese Produktion eines norddeutschen Theaters gestoßen.“ Vor einem dreiviertel Jahr begannen die Oberberger mit den Proben mitten in der Corona-Zeit.

Geprobt wurde lange Zeit auf Abstand

Die große Herausforderung war, das knapp zweistündige Stück auf Abstand einzustudieren. Tatsächlich lief zu Beginn alles per Internet-Videokonferenz: In Kleingruppen aufgeteilt bereiteten sich die Tänzer, Sänger und Schauspieler separat auf ihre Rollen vor. Erst im Januar kam das gesamte, insgesamt 23-köpfige Ensemble erstmals komplett zusammen.

Als Glück bezeichnet es Schultheis, dass jedes ihrer Teammitglieder sich hatte impfen lassen. Doch allein darauf verließ sich die Truppe nicht. Zu jedem Zusammentreffen brachten die Schauspieler einen aktuellen Schnelltest mit, und soweit möglich wurde auch bei der Arbeit auf der Bühne Maske getragen.

Die Vorsicht war geboten, schildert Schultheis: „Fast bei jeder Probe konnte jemand nicht dabei sein, weil er oder sie einen positiven Schnelltest hatte.“ Sie hofft inständig, dass niemanden Corona in den wenig verbleibenden Tagen bis zur Aufführung erwischt. So spannend wie die Vorbereitungszeit ist auch der Stoff, der den Oberbergern präsentiert werden soll: „Mona Lisa“ handelt natürlich von eben jenem weltbekannten Ölgemälde, das Leonardo da Vinci in der Hochphase der italienischen Renaissance Anfang des 16. Jahrhunderts auf Pappelholz gemalt hat.

Wer war die berühmte Mona Lisa?

Das Musical spielt in zwei Zeitlinien: Die Zuschauer erfahren, wie der Meister Leonardo da Vinci (gespielt von Peter Kröner) seine Mona Lisa erschaffen hat – und sie erleben in der Gegenwart, wie eine Wissenschaftlerin einen von Leonardo versteckten Code aus dem im Louvre hängenden Bild herauslesen will. Und vor allem geht es auch um eine Frage: Wer war diese Frau, die Da Vinci da mit seinem Werk zu einem Popstar für die Ewigkeit gemacht hat?

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Regisseurin Schultheis reizt das Musical mit seinem Mix aus geschichtlich Überliefertem und wilden Theorien sehr: „Tatsächlich ranken sich ja viele Geschichten um Leonardos Werke. Einige Wissenschaftler glauben, dass Da Vinci wirklich etwas in seinen Bildern versteckt hat.“

Und wer war sie nun, die Mona Lisa? Und offenbart sie ein Rätsel? Schultheis lächelt und schweigt: „Wer das erfahren will, muss sich schon unsere Aufführung anschauen.“

„Mona Lisa“ in der Halle 32 am Mittwoch (öffentliche Generalprobe), Donnerstag und Freitag um 20 Uhr und am Samstag um 17 Uhr. Karten im Vorverkauf für 24,90 Euro, ermäßigt 18,30 Euro über www.halle32.de. An der Abendkasse kosten die Tickets 28/20 Euro.

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