Harte Mucke für JesusRapper Entuell stellt sein erstes Album in Marienheide vor

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Cooler Style und Posen gehören auch zu christlichem Rap: Janosch Plavac hat beim Bibellesebund zudem passend dekoriert.

Cooler Style und Posen gehören auch zu christlichem Rap: Janosch Plavac hat beim Bibellesebund zudem passend dekoriert.

Kalsbach – Mit Hilfe seiner Kollegen hat Janosch Plavac sein Auto in das Gebäude des Bibellesebunds geschoben. Der Kleinwagen steht nun mit geöffnetem Kofferraum neben einem klapprigen Bauzaun und ein paar alten Europaletten. Wo in der Regel Ausstellungen und Seminare zu christlichen Themen stattfinden, herrscht Hinterhofatmosphäre – passend zur sogenannten Release-Party, bei der Plavac heute sein erstes Rap-Album „Das ist Mucke“ vorstellt. Der 26-Jährige fiebert seinem großen Abend schon entgegen.

Referent beim Bibellesebund

Natürlich hat der in Marienheide-Kalsbach ansässige Bibellesebund seine Räume Plavac für die Vorstellung des Albums zur Verfügung gestellt. Nicht nur, weil der aus Kotthausen stammende Musiker selbst beim Bibellesebund als Referent für die Arbeit mit Kindern beschäftigt ist – sondern vor allem, weil der Rapper ein prima Vermittler der christlichen Botschaft ist.

In den 13 Songs seines Mixtapes, wie Plavac sein Album etwas tiefstapelnd nennt, geht’s stets um Gott und den Glauben. Durchaus kritisch setzt sich Plavac damit auseinander, so wie in Track Nummer 4: In „Wo bist Du“ thematisiert der Musiker Fragen und Zweifel, rappt unter anderem die Zeile „Warum musste Adam in Eden versagen?“ und „Bist du wie das Monster von Loch Ness nur Saga, oder bist du wirklich liebender Vater“.

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Zweifel in der Musik verarbeiten

Es gebe Dinge in seinem Glauben, die er manchmal nicht verstehe, sagt der 26-Jährige: „Natürlich frage ich mich, wie Gott Unglücke zulassen kann, bei denen Menschen sterben.“ Der Song sei in einer Krisenzeit entstanden – dass er seine Zweifel in der Musik verarbeitete, habe ihm geholfen. Und: Offenbar gibt es auch Hörer, die aus seiner Musik Kraft schöpfen. Plavac berichtet von Jugendlichen, die den Song über Zweifel am Glauben cool fanden.

Schon zu Grundschulzeiten in Windhagen wurde Plavacs Interesse für Rap-Musik geweckt. Später, am Gymnasium Moltkestraße, begann er gemeinsam mit einem Freund, selbst Texte zu schreiben. „Rap ist sehr ehrlich und authentisch, die Künstler schreiben Texte über sich selbst.“ Als Lieblingskünstler nennt er den US-Rapper NF und den deutschsprachigen, christlichen Rapper Lorenzo Di Martino. Mit diskriminierenden Texten, die den Rap im vergangenen Jahr in Verruf gebracht haben, kann er nichts anfangen. Mit seinem Rap verfolge er nur ein Ziel: „Ich möchte Jesu Namen groß machen.“

13 Songs fürs Album aufgenommen

Im Studio „Tonmeisterei“ des Reichshofer Toningenieurs Olli Nohl nahm Plavac, der unter dem Künstlernamen Entuell rappt, vor einem Jahr 13 Songs auf. Die Nachbearbeitung dauerte bis in den Herbst. Für den namensgebenden Haupttrack des Albums, „Das ist Mucke“, nahm er mit Hilfe eines Freundes im Windhagener Industriepark ein Musikvideo auf, in dem auch Celina Stute aus Gummersbach zu sehen ist. Sie unterstützte Plavac bei zwei weiteren Songs mit Gesang. 500 CDs ließ Plavac pressen; die Songs können auch auf den gängigen Plattformen im Internet heruntergeladen werden. Alles hat Plavac aus eigener Tasche finanziert. „Von christlichem Rap kann man nicht leben. Aber ich mache Rap, um mit meiner Botschaft gehört zu werden.“ (ag)

Die Release-Party beginnt heute um 20 Uhr beim Bibellesebund, Lockenfeld 2, in Kalsbach. Karten gibt’s für sieben Euro an der Abendkasse. Das Video gibt’s auf der Internetseite www.bibellesebund.de.

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