HitzewelleDie einen stöhnen, die anderen machen großen Umsatz

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Wasser ist gefragt wie nie. Bei den Getränkehändlern haben die Mitarbeiter alle Hände voll zu tun – so wie Gregor Ufer von Getränke Ufer in Lindlar.

Wipperfürth/Lindlar – Viele stöhnen über die Hitzewelle, doch den Getränkehändlern beschert sie gute Umsätze. „Es ist richtig viel los“, bestätigt Oliver Klein von Getränke Ufer in Brochhagen. Mit dem Ausliefern komme man kaum noch hinterher, gefragt sei vor allem Wasser und nochmals Wasser, außerdem Schorle. Der Bierverkauf laufe dagegen ganz normal weiter.

„Wir haben wirklich viel zu tun“, sagt auch Carsten Abstoß von Getränke Abstoß in Wipperfürth. „Wenn die Leute sonst einen Kasten Wasser holen, dann sind es jetzt vier oder fünf.“ Für die Mitarbeiter des Getränkehandels an der Leiersmühle bedeute das, richtig ranzuklotzen.

Großhändler können nicht mehr alles liefern

Der Rekordsommer 2019 führt mittlerweile zu ersten Lieferengpässen. „Die Großhändler können nicht mehr alle Sorten Mineralwasser liefern“, so Klein, bei den großen Brunnen mit eigener Abfüllung sehe das noch anders aus. Dafür sei dort der Andrang so groß, dass die Lkw-Fahrer, die dort Ware abholen wollen, teilweise bis zu zehn Stunden warten müssten, weil der Andrang so groß sei. Zumal es derzeit ohnehin zu wenig Kraftfahrer gebe. Auch das Leergut wird langsam knapp, berichtet Klein.

„Die meisten Kunden haben Verständnis, wenn die gewünschte Wassersorte gerade mal nicht vorrätig ist und weichen dann auf andere Marken aus“, erklärt der Lindlarer Getränkehändler. Doch es gebe auch Ausnahmen – anspruchsvolle Kunden, die unbedingt auf „ihrer“ Wassermarke bestehen würden. Ein Kunde habe kürzlich fünf Kästen Wasser einer bestimmten Marke haben wollen. „Wir hatten noch genau fünf Kästen davon“ erinnert sich Klein, „es fehlte nur eine Flasche“. Das Angebot, diese eine Flasche durch eine andere Marke zu ersetzen, habe der Kunde jedoch abgelehnt. „Verdurstet ist noch keiner“, meint Klein und lacht.

Nischenprodukte sind ein Problem

Ein Problem seien vor allem die Nischenprodukte, die nicht so häufig gefragt sind. „Die Industrie kommt derzeit einfach nicht hinterher und konzentriert sich deshalb auf ihre Kernprodukte“, sagt Carsten Abstoß.

Einige Firmen in der Region würden ihren Mitarbeitern derzeit kostenlos Getränke zu Verfügung stellen, berichtet Abstoß. Verpflichtet ist der Arbeitgeber dazu jedoch nur, wenn es sich um einen sogenannten „Hitzearbeitsplatz“ handelt – wie etwa auf der Baustelle.

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