Hollywood in Wipperfürth„Spinat zum Frühstück“ feiert Premiere in der Drahte

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Premiere mit Hille Göbbels und Tabea Kötter und Hauptdarsteller Manuel Sieper sowie daneben Jörg Küster und Regisseur Lukas Kotthaus und Frank Hindrichs sowie von Noh Bieneen die Vertreterinnen Maria Lamsfuß, Martina Raczkowiak sowie Claudia Finke. (v.l.).

Premiere mit Hille Göbbels und Tabea Kötter und Hauptdarsteller Manuel Sieper sowie daneben Jörg Küster und Regisseur Lukas Kotthaus und Frank Hindrichs sowie von Noh Bieneen die Vertreterinnen Maria Lamsfuß, Martina Raczkowiak sowie Claudia Finke. (v.l.).

Wipperfürth – In einem richtigen Blitzlichtgewitter standen Regisseur Lukas Kotthaus und seine Schauspieler am Samstagabend an der Wupperstraße. Zwar war der Teppich grün statt rot, aber das passte zur Premiere des inklusiven Filmprojektes „Spinat zum Frühstück“.

Über 400 Zuschauer verfolgten die Filmpremiere.

Über 400 Zuschauer verfolgten die Filmpremiere.

Vor allem Hauptdarsteller Manuel Sieper kämpfte in der Alten Drahtzieherei anfangs mit großem Lampenfieber, verriet seine Familie. Coronabedingt hatten Filmcrew und Publikum lange auf die Vorstellung der 75-minütigen, bewegenden Geschichte um den Schriftsteller Nino Becker und seinen Sohn Florian gewartet. Ursprünglich sollte die Premiere schon im November 2020 stattfinden.

„Wertvolle Erfahrung, die einen aus der Komfortzone herausgeholt hat“

„Wahrscheinlich lädt niemand Spinat auf seinen Frühstücksteller. Jemanden, der das tut, würden wir als anders oder speziell bezeichnen – und genau darum dreht sich der Film“, erklärte der 23-jährige Kotthaus den Titel seines ersten Regie-Projektes während der kleinen Interview-Runde mit Moderator Rainer Schmidt.

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Ein prominenter Moderator

Rainer Schmidt, geboren 1965 in Gummersbach-Gaderoth, gewann 1992 bei den Paralympics in Barcelona Gold im Behinderten-Tischtennis. Zuvor hatte er viele Jahre bei der VSG Wipperfürth Tischtennis gespielt. Schmitt studierte evangelische Theologie, heute ist er bundesweit unterwegs vor allem als Kabarettist, Moderator, Dozent und Coach. Inklusion ist einer seiner Schwerpunkte.

Außerdem verriet Manuel Sieper dort, dass er nur einen einzigen Tag habe überlegen müssen, ob er das Angebot zur Übernahme von Florians Rolle annimmt, und wie er anschließend viel Text mithilfe eines Computers lernte. Schauspieler Jörg Küster wiederum gab Einblicke in die Dreharbeiten mit einem Menschen mit Behinderung, die für ihn „eine wertvolle Erfahrung war, die einen aus der eigenen Komfortzone herausgeholt hat“.

Inklusion im Freizeitbereich

Zum Auftakt hatte Rainer Schmidt drei bekannte Gesichter des Vereins Noh Bieneen auf die Bühne gebeten und nach dem aktuellen Inklusionsstand in der Hansestadt gefragt. „Denn es ist ein absolutes Novum, dass eine Hilfsinitiative zu einer Filmpremiere einlädt“, lobte Schmidt. Noh Bieneen-Vorstand Claudia Finke stellte den Verein vor und verwies auf die lange Beziehung zwischen Regisseur Korthaus und seinem Hauptdarsteller Sieper.

Martina Raczkowiak ließ die Geschichte des 2018 gegründeten Inklusionsbeirates Revue passieren und Maria Lamsfuß zog ein Fazit zum Projekt „Ungehindert Miteinander in Wipperfürth“ vor, das zuletzt die Inklusion im Freizeitbereich gefördert und dabei vor allem ein wertvolles Netzwerk geschaffen habe, wie Lamsfuß betonte .

Über 400 Filminteressierte

Sehr überrascht waren Filmcrew und Förderer von der großen Zahl der Premierengäste. Über 400 Menschen kamen zur Erstvorstellung. „Eine Resonanz, von der wir nicht zu träumen gewagt haben und die uns unheimlich stolz macht“, strahlte Lukas Kotthaus.

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Die Filmpremiere am Samstag hat Maria Lamsfuß von Noh Bieneen dazu genutzt, um drei Partner zu würdigen, die in den vergangenen drei Jahren die Inklusion in Wipperfürth mit konkreten Projekten vorangebracht haben. Nicola Wild für den Kunstbahnhof, Thomas Dörmbach für das Haus der Familie, sowie Hannah Blaß für das städtische Jugendamt erhielten eine Frühlingsblume und Samen. „Ein Symbol dafür, dass unsere Zusammenarbeit noch weiterwachsen kann und soll“, betonte Lamsfuß.

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