Kein schnelles InternetLiefenroth muss noch auf Ausbau warten

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Auf den Anschluss an eine schnelle Datenautobahn muss Liefenroth weiter warten. Der Kreis sucht noch nach einer Lösung.

Auf den Anschluss an eine schnelle Datenautobahn muss Liefenroth weiter warten. Der Kreis sucht noch nach einer Lösung.

  • Liefenroth muss auf den Internet-Ausbau weiterhin warten.
  • Laut Bewohnern wurde die Ortschaft aus dem Plangebiet herausgenommen.
  • Eine Prüfung der Antragsunterlagen hat allerdings ergeben, dass Liefenroth nicht in der Antragsstellung enthalten gewesen ist.

Liefenroth – Die Bewohner von Gummersbach-Liefenroth hatten sich schon gefreut, dass auch sie demnächst schnelles Internet bekommen sollten.

Doch jetzt scheint es so, als würden die meisten von ihnen in die Röhre schauen, wie Lothar Winkelhoch berichtet, der aus diesem Grund mit anderen Ortsbewohnern den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages angerufen hat.

Liefenroth ist anscheinend aus dem Plangebiet genommen worden

Bei der Antragstellung auf Bundesfördermittel ist der überwiegende Teil der Gummersbacher Ortschaft offenbar irgendwann verschütt gegangen – genauer gesagt 33 der 34 Häuser.

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Nach Winkelhochs Schilderung ist Liefenroth wohl im Nachhinein aus dem Plangebiet herausgenommen worden. Das geht aus einem Schreiben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur an den Petitionsausschuss hervor. Eine Sicht, die im übrigen auch der Kreis dem Ministerium auf Nachfrage bestätigt hat.

Liefenrother wollen schnelles Internet 

Eine Prüfung der Antragsunterlagen hat allerdings ergeben, dass Liefenroth weder in der Antragsstellung noch im Förderbescheid enthalten gewesen ist. Zu diesem Schluss kommt das Ministerium. Wie es zu dem Fauxpas gekommen ist und wer dafür verantwortlich zeichnet, wird die Liefenrother am Ende allerdings wenig interessieren. Sie wollen schnelles Internet.

Liefenroth ist beim Ausbau des schnellen Internets wohl im Nachhinein aus dem Plangebiet herausgenommen worden.

Liefenroth ist beim Ausbau des schnellen Internets wohl im Nachhinein aus dem Plangebiet herausgenommen worden.

Das Ministerium stellt schließlich klar, dass das Fördergebiet auch im Nachhinein erweitert werden kann. Allerdings nur dann, wenn es sich um eine „geringfügige Erweiterung“ handele, durch die die „Fördersumme nicht verändert“ werde.

In diesem Zusammenhang hat sich der Kreis, wie er dem Ministerium mitgeteilt hat, bereits an die Deutsche Telekom gewandt. In Sachen Versorgung von Liefenroth konnte aber noch keine Einigung erzielt werden, wie es im Schreiben an den Petitionsausschuss heißt. 

Das sagt der Oberbergische Kreis

Uwe Cujai, Wirtschaftsförderer beim Oberbergischen Kreis, bestätigt, dass die Ortschaft Liefenroth von Beginn an in den Antragsunterlagen gestanden habe. Bei der Übertragung der Daten habe es aber einen Fehler geben. Dabei sei das Plangebiet so verschoben worden, dass von Liefenroth anschließend nur noch ein Haus innerhalb des Gebietes geblieben sei, dass es anzuschließen galt. „Das ist alles nicht glücklich, daher arbeiten wir auch mit Hochdruck an einer Lösung“, sagt Cujai. Und die werde es auch geben, wie auch immer sie am Ende aussehen mag, betont der Wirtschaftsförderer. Das Problem, das es zu lösen gelte, sei, dass die Übertragungsrate, die aktuell am nächstgelegenen Knoten zur Verfügung stehe, auch nur für ein Haus reiche. Und nicht für den gesamten Ort. „Das lassen wir nicht auf sich beruhen. Wir werden einen Weg finden, wie wir den Liefenrothern helfen können“, verspricht Cujai. (ar)

Bewohner widersprechen Ministerium

Winkelhoch indes sieht den Sachverhalt etwas anders. Er widerspricht der Schilderung des Ministeriums, nach der die Ortschaft nicht im Antrag gestanden habe. „Bei der Umsetzung der kartographierten Häuser allerdings hat die Telekom, genauer gesagt eine unterbeauftragte Firma, Liefenroth schlicht vergessen.“ Nur ein Haus sei berücksichtigt worden.

Das sei klar und eindeutig ein Fehler, für den jetzt aber niemand Verantwortung übernehmen wolle. Winkelhoch: „Die Stadt Gummersbach holt sich blutige Nasen bei den Fördergebern, da alle reihum mit den Schultern zucken.“

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