Kleine Kommune, große ZieleDie geplanten Bauvorhaben von Morsbach

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Morsbach Entwurf Archivfoto

Zu den geplanten Bauvorhaben für dieses Jahr gehört in Morsbach auch die Sanierung der Kirchstraße. Wie sie gestaltet werden soll, ist derzeit offen: Eine Initiative fordert, dass dort erneut Kopfsteinpflaster verlegt werden soll.

  • In Morsbach geht es voran: Das Integrierte Handlungskonzept nimmt feste Züge an.
  • Auch für 2020 hat sich die kleine Gemeinde wieder viel vorgenommen.
  • Deswegen möchte sich Morsbach so bald wie möglich einen Technischen Beigeordneten leisten, der künftig Bauprojekte eigenständig leiten soll.

Morsbach – Sie konnten es einfach nicht mehr abwarten. Bevor der neue Pumptrack im Kurpark offiziell eingeweiht wurde, hatte so mancher Morsbacher mit seinem Mountainbike ganz heimlich die eine oder andere Runde auf der Berg- und Talpiste längst absolviert. Im August wurde die etwa 850 Quadratmeter große Anlage endlich eingeweiht. Ende Oktober dann begann der Umbau des alten Bahnhofs, aus ihm soll ein Integrations- und Begegnungshaus werden – und das im Jubiläumsjahr: 2020 jährt sich die erste urkundliche Erwähnung Morsbachs zum 1125. Mal.

Es geht also voran in Morsbach, das Integrierte Handlungskonzept ist nun mehr als ein Stück Papier: Es nimmt feste Züge an, wird sichtbar. Und weil sich die Gemeinde erneut viel vorgenommen hat, möchte sich Oberbergs kleinste Kommune so bald wie möglich einen Technischen Beigeordneten leisten, allerdings hat die Kommunalaufsicht des Oberbergischen Kreises diesem Vorhaben einen Riegel vorgeschoben und die Ausschreibung der Stelle aufgrund eines formalen Fehlers gestoppt.

Auf der Suche nach einem Fachmann

Aber weiterhin ist die Gemeinde auf der Suche nach einem Fachmann: Dieser soll künftig Bauprojekte eigenständig leiten und verantworten. Doch das Geld – insgesamt 108 000 Euro für solche Personalkosten – hatte die Kämmerei für einen Beigeordneten in den Haushalt eingerechnet, zudem soll ein neuer Ingenieur für Tiefbau kommen. In der Politik stieß die geplante Verpflichtung eines Beigeordneten vor allem bei der CDU auf Ablehnung. Eine Alternative für Bürgermeister Jörg Bukowski ist derzeit die Einrichtung eines vierten, eines neuen Fachbereichs in seiner Verwaltung. 

Das vorausgegangene Jahr war auf politischem Parkett ein ruhiges. Enger zusammengerückt sind im Juni die Fraktion der Bürgerbewegung für Morsbach sowie die beiden Mandatsträger der Unabhängigen Bürgervertretung und der Unabhängigen Wählergemeinschaft, die seither gemeinsam als Fraktion auftreten, umso den großen Ratsparteien stärker Paroli zu bieten. Ob dieses Bündnis einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten für die Kommunalwahl im September nominieren wird, soll sich in Kürze entscheiden.

Medizinisches Versorgungszentrum vor dem Aus

Die größte Aufregung löste im Ratssaal derweil die Ankündigung aus, dass das bisher für Lichtenberg geplante Medizinische Versorgungszentrum wohl vor dem endgültigen Aus steht, obwohl der Rat im Mai das Planungsrecht dafür geschaffen hatte. Seither prüft das Rathaus Alternativen. Den Unmut der Politiker bekam der Bürgermeister immer dann zu spüren, wenn es um das Breitbandinternet geht: Denn da tritt die Gemeinde immer noch auf der Stelle.

Im Dezember stimmte der Rat dafür, dass Morsbach es selber machen soll: Die Gemeinde baut das Netz und verpachtet es. Freude hatte Morsbachs Politik dagegen nicht nur am sanierten Kurpark, sondern auch an den Plänen, auf den Bahngleisen eine Strecke für Draisinen einzurichten.

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Solche Vorhaben könnten auch weiterhin unter der Ägide von Rathauschef Jörg Bukowski umgesetzten werden: Im November hat der 46-Jährige nämlich angekündigt, er werde sich im kommenden September erneut zur Wahl stellen. Eine große Baustelle ist – und bleibt– die Zukunft der bereits Ende des Jahres 2018 geschlossenen Jugendherberge, deren Gebäude der Landesverband Rheinland im Deutschen Jugendherbergswerk im Oktober auf den Immobilienmarkt gebracht hat.

Ebenso offen ist die Frage, wie die katholische Kirche mit dem Gertrudisheim umgeht, in dem ein Feuer gewütet hatte. Mehr als ein Jahr nach diesem Brand sind die Türen immer noch geschlossen. Jedoch spielt dieses Haus eine gewisse Rolle in den Plänen der Kirche, im Jahr 2021 aus 13 Kirchen und neun Pfarreien einen einzigen Sendungsraum zu formen, wie es Pfarrer Tobias Zöller, der dann wohl die Aufgaben des Leitenden Geistlichen übernehmen soll, im Oktober angekündigt hat.

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