Kommunalwahl in NümbrechtDie Union profitiert vom Wahldesaster der SPD

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Eine Wählerin gibt im Wahllokal ihre Stimme ab. (Symbolbild)

Nümbrecht – Weil die Nümbrechter CDU dieser Tage vor Kraft kaum laufen kann, muss auch der Gemeinderat um vier auf künftig 36 Sitze wachsen. Allerdings werden nur fünf davon mit Sozialdemokraten besetzt sein – ein Desaster für die Genossen, allerdings eines mit Ansage.

18 Prozent hatte die SPD Nümbrecht als Minimalziel ausgegeben, was für die altehrwürdige Partei schon als sehr zurückhaltend gelten muss. Am Ende kamen die Genossen auf 12,8 Prozent. Damit sind sie in Nümbrecht hinter CDU und Grünen nur noch dritte Kraft.

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Den Grund muss man nicht lange suchen. Er liegt im Streit zwischen Ortsverein und ehemaliger Ratsfraktion. Die machte sich wegen offenbar unüberbrückbarer Differenzen selbstständig, trat jetzt als „Gemeinschaft Unabhängiger Demokraten“ (GUD) unter eigener Flagge an, holte aus dem Stand 9,5 Prozent und schickt drei Mann in den Rat. Nicht dabei ist GUD-Kandidat Fabian Scheske, ehemaliger SPD-Bürgermeisterkandidat und erfahrener Ratsherr, der den Zwist mit seinem Mandat bezahlt.

CDU gewinnt in allen 16 Wahlbezirken

Freude pur herrscht derweil bei der CDU. Alle 16 Wahlbezirke holten die Christdemokraten direkt – dem erst 21-jährigen Marco Schmeis gelang das Husarenstück, den Wahlbezirk Wirtenbach mit 25,9 Prozent (und 18 Stimmen Vorsprung vor Michelle Zapf von der SPD) zu erobern. 45,2 Prozent für die CDU Nümbrecht – für Bürgermeister Redenius „Bestätigung und Auftrag“, den Weg weiterzugehen – Erweiterung des Gewerbegebietes Elsenroth inklusive, sagt er.

Ein Fest dürfte das eigene Ergebnis für Nümbrechts Grüne gewesen sein: Bisher zu viert, gestalten sie in Zukunft als sechsköpfige Fraktion die Politik mit. Was sie vor der Wahl angekündigt haben, kann man durchaus als Kampfansage verstehen: etwaige „faule Kompromisse“ werde es mit ihnen nicht geben, sie seien gegen „Hinterzimmer-Klüngel“ und für mehr Toleranz. Man darf gespannt sein, inwiefern sich das auf die Ergebnisse der politischen Arbeit auswirken wird. Denn: CDU plus Bürgermeister Redenius kommen zusammen schon auf die Hälfte die 36 Stimmen.

Auch erwähnenswert: Mit Henrik und Jan Köstering sitzt ein Brüderpaar sowohl im Nümbrechter Rat als auch im Kreistag – allerdings für verschiedene Parteien: einer für die Linke, der andere für die Grünen.

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