Mehr Leben in MorsbachLichtenberger sollen an Umgestaltungsplänen mitarbeiten

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Auf dem Festplatz an der Industriestraße  gähnt – wieder mal – die Leere.

Lichtenberg – Ideen für Lichtenberg gibt es viele, zwei Projekten aber hat das Morsbacher Rathaus Vorfahrt gegeben: So soll oberhalb der Grundschule auf einem freien Grundstück eine grüne Oase gedeihen, während unterhalb des Feuerwehrgerätehauses der Festplatz ordentlich in Form gebracht werden soll.

Nachdem die Gemeinde bei Workshops und dann mit einer Umfrage im Internet die Lichtenberger nach ihren Ideen gefragt hat, dürfen die Bewohner von Morsbachs zweitgrößtem Ort nun – und das noch bis zum morgigen Freitag – online Kritik und Anregungen zu jenen Projekten äußern, die von der Stadtplanerin Adriane Baakes-Zauner (Büro AGL in Krefeld) ausgearbeitet worden sind.

Förderantrag ab September

„Wir wollen im September den Förderantrag für diese Vorhaben auf den Weg bringen, damit im kommenden Frühjahr die Bauarbeiten starten können“, führt Benjamin Schneider, zuständiger Fachbereichsleiter, aus. Für beide Projekte möchte Morsbach am liebsten die höchste Fördersumme aus dem Dorferneuerungsprogramm der Landesregierung kassieren: Jedes dieser Vorhaben ist derzeit mit rund 380 000 Euro kalkuliert. Und bekäme die Gemeinde die höchste Förderquote, so wären dies jeweils etwa 250 000 Euro.

Der Festplatz an der Industriestraße und das grüne Gelände an der Morsbacher Straße liegen nur einen Katzensprung von einander entfernt. Der etwa 7400 Quadratmeter große Festplatz ist nahezu unbefestigt, Fußballtore sollen zum Kicken einladen. Genutzt wird er aber jenseits von Veranstaltungen, etwa dem großen Erntedankfest, selten.

Viele Ideen sind sehr sportlich

Das soll auch weiterhin dort seinen Raum haben, die neuen Ideen für die Fläche sind sportlich: Bleiben darf der Bolzplatz, jedoch könnte sich ein Basketballfeld ebenso hinzugesellen wie eine Calisthenics-Anlage mit Geräten zur körperlichen Ertüchtigung an der frischen Luft. Ein Panna-Ko-Court – ein achteckiges, eingezäuntes Mini-Fußballfeld –, ein Fitnessareal und eine Weitsprung-Grube für Kinder sind weitere Vorschläge der Planerin Baakes-Zauner.

Die jüngsten der insgesamt 1200 Lichtenberger hatten die Krefelderin und die Morsbacher Verwaltung ebenfalls im Blick, als der Entwurf einer grünen, etwa 1200 Quadratmeter großen Oase entstanden ist: „Dieses Grundstück soll der Schule als grünes Klassenzimmer dienen“, erklärt Benjamin Schneider. Die großen Lichtenberger sollen derweil zwischen Kräutergarten und Insektenhotel Ruhe und Erholung finden. Auch ein Naschgarten könnte dort wachsen, zudem vorgeschlagen sind ein halbrundes, offenes Atrium mit Sitzstufen aus Naturstein ebenso wie ein Naturlehrpfad mit acht Stationen und eine hölzerne Pergola über dem Halbrund.

Entscheidung des Gemeinderates

Um deren Balken sollen sich Pflanzen ranken, die Blätter spenden dann Schatten. Die Umgestaltung Lichtenbergs fußt auf Entscheidungen des Gemeinderats, der 2016 das Integrierte Handlungskonzept für Morsbach verabschiedet hat. Darüber sollten die Ortschaften ringsherum nicht in Vergessenheit geraten, hieß es damals. Und nachdem im vergangenen Jahr bereits Holpe eine Auffrischung erfahren hat, ist jetzt Lichtenberg an der Reihe – zumal der Ort weiterwächst, zum Beispiel um das längst „ausgebuchte“ Neubaugebiet „Zu den Gärten“.

„Leider ist die jüngste Beteiligung nicht mehr so groß wie die an der ersten Befragung“, bedauert Fachbereichsleiter Schneider mit Blick auf bereits eingegangene Kommentare zu den Skizzen von Adriane Baakes-Zauner, die in Waldbröl übrigens zum Planerteam für die Bebauung des früheren Merkur-Geländes gehört.

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Schneider betont, dass die übrigen Ideen, zum Beispiel für die Gestaltung des Kirchengeländes und die Nutzung des Pfarrheims, für eine Sharing-App oder verkehrsberuhigten Zonen keineswegs in Vergessenheit geraten. „Solche Vorhaben werden nur zurückgestellt“, kündigt er an. Denn auch dafür möchte sich Morsbach um Fördermittel bewerben. Die Entwürfe der beiden Projekte für Lichtenberg können eingesehen und kommentiert werden unter: www.morsbach.de

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