Mit Besuch aus New YorkBläserphilharmonie Oberberg probt für ersten großen Auftritt

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Die Proben des Orchesters leitet Ingo Samp. Am 1. Mai überlässt er das Pult seinem einstigen Lehrmeister Johan de Meij.

Die Proben des Orchesters leitet Ingo Samp. Am 1. Mai überlässt er das Pult seinem einstigen Lehrmeister Johan de Meij.

Waldbröl/Morsbach – Noch sind einige Restkarten für das Konzert am Sonntag, 1. Mai, in der Aula des Waldbröler Hollenberg-Gymnasiums erhältlich. An diesem Tag hat die Bläserphilharmonie Oberberg (BPO) endlich ihren ersten großen öffentlichen Auftritt – und dies unter der Leitung des weltbekannten Dirigenten Johan de Meij. Dieser fliegt dafür eigens aus New York ein.

„Eigentlich wollte er das Engagement bei uns mit einem anderen Auftritt verbinden, doch dieser ist abgesagt worden“, erklärt Timm Gutowski, Vorstandsmitglied der BPO. Der gefragte Dirigent macht sich dennoch auf die Reise über den Atlantik – eben für das Gastspiel in Waldbröl. Dort wird er nicht nur das Konzert am 1. Mai bestreiten, sondern auch schon an den beiden Tagen zuvor intensiv mit den mehr als 70 Musikerinnen und Musikern der BPO proben.

Mit der Ursprungsidee goldrichtig gelegen

Dabei wird der Platz in der Aula des Hollenberg-Gymnasiums eng werden. „Wir haben mehr Mitglieder für die BPO gewinnen können als wir anfangs erwartet hatten“, freut sich Christoph Rosenthal, ebenfalls im Vorstand der BPO. Bei der Gründung der Philharmonie vor gut zwei Jahren hatten sich die Initiatoren vom Musikzug Wendershagen der Freiwilligen Feuerwehr in Morsbach eine Zielgröße von 60 Musikerinnen und Musikern gesetzt. „Dass es so viele geworden sind, zeigt, dass wir mit der Idee eines professionalisierten Ensembles mit hohen Ansprüchen goldrichtig lagen und den Bedürfnissen der Musizierenden entsprechen“, sagt Rosenthal, der selbst seit 30 Jahren für den Musikzug Wendershagen am Schlagwerk steht.

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Idee der Bläserphilharmonie ist es, mit Musikern aus dem ganzen Kreisgebiet zusammenzuarbeiten, gemeinsam die individuellen Fertigkeiten zu perfektionieren und anspruchsvolle Konzerte zu bestreiten. Es gibt nur wenige Termine für gemeinsame Proben und zwei bis drei große Auftritte im Jahr. Darüber hinaus organisieren sich die Musikerinnen und Musiker selbst, treffen sich in Eigenregie zu Registerproben und Workshops, üben zu Hause und natürlich in ihren jeweiligen Vereinen. „Wir sind ja keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zu den örtlichen Musikvereinen“, erklärt Gutowski, der im Orchester ebenfalls im Schlagwerkregister tätig ist.

Gründung wurde möglich durch Fördermittel

Ermöglicht hat die Gründung der BPO zunächst eine Finanzierung aus den Mitteln des europäischen Förderprogramms Leader und dort in der Region Oberberg „1000 Dörfer – Eine Zukunft“ sowie des Europäischen Landwirtschaftsfonds. Mit Hilfe dieser Mittel kann sich das Orchester unter anderem die Arbeit mit dem professionellen Dirigenten Ingo Samp leisten. Auch wird die Anschaffung von Instrumenten, die eher wenig verbreitet sind, etwa Marimbaphon, Oboe oder Bassklarinette, anteilig finanziert.

Die Mitglieder des Orchesters, das ein Altersspektrum von 14 bis 70 Jahre aufweist, rekrutieren sich wie gewollt zum überwiegenden Teil aus dem Oberbergischen Kreis, einige kommen aber auch aus den angrenzenden Gebieten bis Köln, den Kreisen Rhein-Sieg und Siegen-Wittgenstein, eine Musikerin hat ihren Wohnsitz sogar in Australien. Insgesamt ist die BPO bunt gemischt mit je zur Hälfte weiblichen und männlichen Musizierenden.

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Allerdings gibt es auch etwas Überraschendes bei der Besetzung: Mit der Tuba im Arm spielen am Sonntag beim hochkarätigen Konzert mit Johan de Meij nicht nur Herren, sondern auch zwei Damen. Dargeboten werden unter anderem auch eigene Stücke von de Meij, wie „The Wizard und Hobbits“ aus „Symphnoy no. 1 The Lord oft he Rings“ sowie „Celtic Classics“ oder „Highlights from Chess“.

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