Mit MaskeIn Oberbergs Schulen laufen die Vorbereitungen auf den Start

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Im Kreis wird über das Corona-Virus diskutiert.

Im Kreis wird über das Corona-Virus diskutiert.

Oberberg – Vor dem Start des neuen Schuljahres steigt in vielen Schulen Oberbergs die Nervosität, eine Konferenz jagt die nächste. Am Mittwoch kommender Woche kehren Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer aus den Ferien zurück, doch erst am Montag hat Landesschulministerin Yvonne Gebauer ob steigender Fallzahlen die neuen Richtlinien zu den Corona-Schutzmaßnahmen an Schulen bekanntgegeben.

„Das ist sehr spät!“, kritisiert die Leiterin der Städtischen Gesamtschule in Waldbröl, Kirsten Wallbaum-Buchholz, angesichts der Herausforderungen in der Unterrichtsplanung. Noch stehen auch an der Reichshofer Gesamtschule nicht alle Pläne für den ersten Tag. Leiterin Anne Halfar berichtet, gerade werde überprüft, ob alle Räume gut zu belüften sind. Bis zum Wochenende soll feststehen, wie es in der Mensa laufen soll. „Da könnte zum Beispiel eine feste Gruppe immer gemeinsam zum Essen gehen. Und es wird dann wohl auch feste Plätze geben.“ Im Gummersbacher Lindengymnasium wiederum könnte es stufenweise gestaffelte Essenszeiten geben – mit aufgeklebten Pfeilen auf dem Boden und einer „Einbahn-Regelung“.

Feste Lerngruppen

Ihre Hygienekonzepte haben die Schulen bereits vor den Ferien erstellt. Neu ist die Maskenpflicht für Schüler an weiterführenden Schulen. Nur Grundschüler dürfen die Maske im Unterricht ablegen. „Das wird schwierig, besonders wenn es heiß wird. Aber es muss funktionieren“, betont Ansgar Schneider, Abteilungsleiter I an der Sekundarschule Bielstein. Es müsse genügend Möglichkeiten im Ganztag geben, mit dem nötigen Abstand mal die Maske abzulegen, findet Wallbaum-Buchholz.

Die Schulleiterin des Gummersbacher Lindengymnasiums, Beatrix Will, ist froh über das große Platzangebot in zwei Gebäuden mit Freiflächen. Die Sekundarschule in Bielstein hat ebenfalls Platz genug. „Darüber hinaus haben wir feste Lerngruppen und keinen jahrgangsübergreifenden Unterricht“, sagt Abteilungsleiter Schneider.

Kein gestaffelter Schulstart möglich

Das geht an den Gesamtschulen und Gymnasien und in ihrem Kurssystem der Oberstufe nicht. „Da müssen wir dokumentieren, wann wer in welchem Kurs auf welchem Platz gesessen hat“, erklärt Wallbaum-Buchholz. „Bei 960 Schülern ein Riesensystem.“

An vielen Schulen kommen die Schulbusse zu festen Zeiten an. Da ist kein gestaffelter Beginn möglich. „Wir versuchen das Problem zu lösen, indem wir unterschiedliche Eingänge mit einem Farbsystem einrichten“, führt Halfar aus. „Hauptsache, alle kommen gesund an!“, hofft Schneider mit Blick auf die Rückkehrer. Er will in den beiden kommenden Wochen genau auf mögliche Symptome bei den Kindern achten.

Holpriger Schulstart

Dabei sieht er die Bielsteiner Sekundarschule – sollte es trotz aller Maßnahmen zu einer erneuten Schließung kommen – für Distanzunterricht gut aufgestellt, weil es bereits ein Online-Lernsystem gebe, mit dem alle Schüler vertraut seien. An der Gesamtschule Waldbröl werden zurzeit mobile Endgeräte für Lehrer und durchschnittlich vier Schüler pro Klasse angeschafft. Das größte Problem dort, so Schulleiterin Wallbaum-Buchholz, sei der Stundenplan fürs neue Schuljahr. „Zehn von 90 Kollegen gehören einer Risikogruppe an, mir fehlen 32 Mathematikstunden. Mehr Lehrer bekomme ich nicht bewilligt, denn die Kollegen sind ja im Prinzip arbeitsfähig. Da muss dann wohl Mehrarbeit beantragt werden und Unterricht ausfallen.“

Es werde ein holpriger Schulstart, fürchtet sie. „Für die Schüler ist es wichtig, dass wieder Struktur in den Alltag kommt“, sagt Will und hofft wie alle ihre Kolleginnen und Kollegen darauf, dass es zu keinen erneuten Schulschließungen kommt.

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Ab dem 12. August können sich alle Lehrkräfte im 14-tägigen Turnus testen lassen. „Vielleicht gäbe es ja eine Möglichkeit einer gemeinsamen Testung etwa für alle Reichshofer Schulen auf dem Schulgelände?“, regt Schulleiterin Anne Halfar an. „Das würde es vereinfachen.“

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