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Mundschutz statt TrikotEx-Handballer Robin Teppich schuf die Kieler Meister-Maske

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Robin Teppich, der 2014 seine Handball-Karriere beendete.

Robin Teppich, der 2014 seine Handball-Karriere beendete.

Gummersbach/Köln – Statt mit Trikots stattet Robin Teppich Sportler in Zeiten von Corona mit Schutzmasken aus. Vor einem Dreivierteljahr hat sich der ehemalige Handballer des VfL Gummersbach mit seiner Firma „spized“ in Köln selbstständig gemacht. Das Start-up lief gut an. Der 31-Jährige schuf zwei Arbeitsplätze, ehe der Corona-Virus kam. „Der Teamsport brach von einem Moment auf den nächsten komplett ein“, sagt Teppich.

Er suchte eine Alternative, fand die Maske und erzählte seinem Ex-Mannschaftskollegen Ole Rahmel davon. Als die beiden telefonierten, hatte Rahmel gerade erfahren, dass er mit dem THW Kiel nach dem Abbruch der Bundesligasaison Deutscher Meister geworden war. Teppich entwarf eine Meistermaske, die Rahmel in den sozialen Medien vorstellte. „Es gingen so viele Nachfragen in der Kieler Geschäftsstelle ein, dass sich der THW entschloss, Masken zu bestellen.“

13 000 Meistermasken verkauft

Rund 13 000 Meistermasken hat Teppich bisher verkauft. „ Ich habe ein Modell entwickelt, das funktionell auf einem guten Niveau ist, mit einer feuchtigkeitsabweisenden Oberfläche.“ Mittlerweile gibt es das Modell auch mit dem Emblem des VfL Gummersbach über dessen Online-Shop zu kaufen. Auch die Zweitliga-Konkurrenten aus Bietigheim sind Kunden, ebenso wie die Firma Kienbaum oder die Basketballer der RheinStars Köln.

In ein oder zwei Monaten hofft Robin Teppich aber wieder zu seinem Kerngeschäft, den individuellen Trikots, zurückzukehren. Die Idee hatte er, als er während seines Studiums ein Praktikum beim 1. FC Köln machte und sah, welchen Hype die Karnevalstrikots als Sonderedition auslösten. Mit einem Kollegen entwickelte er eine 3-D-Konfiguration, über die der Kunde sein Trikot für sich und die Mannschaft individuell gestalten kann, auch was den Schnitt angeht.

Produktion innerhalb der EU

„Es geht mir auch um Nachhaltigkeit“, sagt Robin Teppich, dass er keine Lagerhaltung habe, sondern die Trikots innerhalb von zwei Wochen in der EU produzieren lasse. Die Motive werden im Sublimationsdruck in die Faser eingearbeitet. Daher bleibt der Preis stets gleich, unabhängig davon, wie viele Namenszüge oder Bilder auf das Trikot kommen.

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Um seine Geschäftsidee zu vermarkten, nutzte Robin Teppich auch die alten Kontakte im Handball. 2005 war der Linksaußen von Berlin nach Gummersbach gekommen, wo er zunächst in der Handballakademie und später im Bundesligateam des VfL auflief. Anhaltende Probleme mit der Achillessehne sorgten dafür, dass er bereits im Alter von 24 Jahren die Handballschuhe an den Nagel hängte.

Nach der Handballkarriere kam das Bachelorstudium

Keine leichte Entscheidung, sagt er, denn die Handballkarriere sei sein Traum gewesen. „Ich habe alles gemacht bis hin zu einer Behandlung in der Praxis Müller-Wohlfahrt in München, um die Schmerzen loszuwerden“, blickt er zurück. Es gab nie eine abschließende Diagnose, die Entzündung blieb und zermürbte Robin Teppich .

Er legte den Bachelor in Sportmanagement und -kommunikation ab, sowie anschließend den in Digital Business. Nachdem er während des Studiums den Online-Bereich für die Damen-Modegeschäfte seiner Eltern organisiert hatte, folgte der Schritt in die Selbstständigkeit.

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