Nümbrechterin im DFB-PokalfinaleMerle Barth steht vor Karriere-Highlight

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Merle Barth (l.), hier im Zweikampf mit Nina Brüggemann, zog mit Turbine Potsdam in Pokalsfinale ein.

Merle Barth (l.), hier im Zweikampf mit Nina Brüggemann, zog mit Turbine Potsdam in Pokalsfinale ein.

Leverkusen/Nümbrecht – Auf den Krimi folgte der große Jubel: Merle Barth ist mit den Fußballerinnen von Turbine Potsdam ins DFB-Pokal-Finale eingezogen. Für die Nümbrechterin, die am Donnerstag ihren 28. Geburtstag feierte, war es ein ganz besonderes Spiel. Denn das Halbfinale fand an alter Wirkungsstätte statt, Gegner war Bayer Leverkusen und damit der Club, für den sie die ersten zehn Jahre ihrer Bundesliga-Karriere spielte.

„Das war eine ganz andere Anspannung als bei den bisherigen Liga-Duellen. Ich kenne noch viele von den Mädels und auch auf den Tribünen waren viele bekannte Gesichter. Vor dem Spiel war ich daher schon nervös, aber mit Anpfiff war man dann voll aufs Spiel fokussiert“, berichtet Merle Barth.

Partie gegen Leverkusen hatte es in sich

Und die Partie hatte es in sich, war spannend und geprägt von hoher Intensität mit vielen Zweikämpfen. Beide Teams waren hochmotiviert und wollten unbedingt das große Ziel erreichen: das Finale in Köln am 28. Mai. Nach regulärer stand es durch zwei Elfmetertore 1:1, ebenso nach der Verlängerung. So musste die Entscheidung vom Punkt aus her – und Potsdam hatte das glücklichere Ende für sich.

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Merle Barth, die in der Innenverteidigung begann und im Spielverlauf ins defensive Mittelfeld vorgezogen wurde, stand 120 Minuten auf dem Platz, zählte aber nicht zu den Schützinnen. Das hatte zwei Gründe: „Einerseits habe ich in der Liga in der Rückrunde zwei Elfmeter verschossen, andererseits steht bei Bayer Leverkusen mit Anna Klink meine beste Freundin im Tor. Sie kennt mich in und auswendig, da war einfach zu viel los in meinem Kopf, so dass besser die anderen geschossen haben“, erklärt die 28-Jährige.

Die Nerven behalten

Da ihre Teamkolleginnen die Nerven behielten, konnte auch Barth nach dem entscheidenden Schuss mitfeiern. Zumal sie ihren persönlichen Fanclub im Stadion hatte, bestehend aus der Familie und Freunden. „Das war sehr schön, ich bin nach dem Spiel noch lange im Stadion geblieben“, berichtet Barth.

Anschließend ging es noch mit einigen Teamkolleginnen nach Köln, um auf den Finaleinzug anzustoßen. „Aber nicht zu lange“, betont die Nümbrechterin, die am Tag drauf ihre Familie in der Heimat besuchte, und ergänzt: „Am Samstag haben wir das nächste schwere Spiel in Hoffenheim. Wir befinden uns gerade in den Wochen der Wahrheit und schauen mal, wie wir am Ende abschneiden werden.“

In der Meisterschaft auf Platz drei

In der Meisterschaft kämpften sich die Potsdamerinnen auf Platz drei vor, sind seit sieben Spielen ungeschlagen und feierten dabei sechs Siege. Doch das Restprogramm hat es in sich, unter anderem stehen noch direkte Duelle gegen die TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt an, die jeweils drei Punkte hinter Turbine Potsdam auf den Rängen vier und fünf lauern. Merle Barth und Co. wollen den dritten Platz nicht mehr hergeben, denn er bedeutet die Qualifikation für die Champions League.

„Wir wollen am Wochenende wieder alles geben und nehmen hoffentlich den Schwung aus dem Pokal mit, auch wenn Hoffenheim natürlich mehr Pause hatte und ausgeruhter ist“, sagt die 28-Jährige. Der Vorteil: Potsdam hat noch alles in der eigenen Hand. Merle Barth, die in der Rückrunde in allen Spielen von Beginn an auf dem Platz stand und ihren Stammplatz damit zurückerkämpft hat, will mit dafür sorgen, dass der Monat Mai mit der ersehnten Qualifikation für die Königsklasse und dem Endspiel im Pokal am 28. Mai gegen Titelverteidiger VfL Wolfsburg unvergesslich wird.

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„Der DFB-Pokal ist ein ganz besonderer Wettbewerb mit dem Finale in Köln. Das ist ein tolles Event – und bisher sicherlich das größte sportliche Highlight meiner Karriere“, sagt Barth, die dort gegen die favorisierten Wolfsburgerinnen zu gerne eine große Überraschung erleben würde. Damit das klappt, wird auch ihr treuer Fan-Club bestimmt wieder im Stadion sein. Und die anschließende Feier in Köln darf gerne ausgelassener werden als am vergangenen Montag.

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