Auf Kreis-DächernKeine Mehrheit für Photovoltaik-Pflicht in Oberberg

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PVVollmerhausen

Auf dem Dach der Förderschule des Kreises in  Vollmerhausen sind bereits seit 2010  PV-Module angebracht.

Oberberg – Der Oberbergische Kreis, so hatten es die Grünen beantragt, sollte auf allen Neubauten und im Rahmen jeder Sanierung von kreiseigenen Gebäuden auf der gesamten Dachfläche Photovoltaik-Anlagen installieren. „Dort, wo das sinnvoll ist, wird auch Solarthermie genutzt“, heißt es wörtlich im Antrag, den Henrik Koestering im Kreisbauausschuss vortrug. 

Darüber hinaus sollte die Kreisverwaltung verpflichtet werden,  zu erklären, warum sie – wenn dies aus baulichen oder sonstigen Gründen nicht möglich sei –  keine alternative bauliche Lösung gewählt habe. Der Oberbergische Kreis, so untermauerte Koestering den Antrag, habe schließlich eine Vorbildfunktion.

"Solar-Offensive"

Diesen Antrag, der unter der Überschrift „Solar-Offensive für kreiseigene Gebäude“  stand, wollte aber keine der anderen Fraktionen mittragen – er wurde bei nur zwei Ja-Stimmen aus Reihen der Grünen, zehn Gegenstimmen und sechs Enthaltungen  abgelehnt.

„Zu kurz gesprungen“, fand Jürgen Poschner (UWG), „übers Ziel hinausgeschossen“, kommentierte Jürgen Marquardt (CDU). Dass sich die Kreisverwaltung schon längst intensiv mit dem Thema befasse, betonte Volker Kranenberg (CDU), und Ina Albowitz (FDP) sagte: „Ich bin sehr dezidiert dagegen, dass wir uns heute festlegen. Wir wissen doch gar nicht, wie sich das Thema  weiter entwickelt.“

Reaktion auf Veränderungen im Energiesektor

Kreisbaudezernent Felix Ammann hatte zuvor darauf verwiesen, dass es ohnehin  das erklärte Ziel des Oberbergischen Kreises sei,    bei Neubauten und Sanierungsarbeiten auf erneuerbare Energien zu setzen, so weit das möglich sei. Dazu zähle eben auch Photovoltaik. Die Verwaltung beabsichtige, eine Potenzialanalyse in Auftrag zu geben, um zu erfahren, auf welchen Kreisgebäuden PV-Anlagen errichtet oder erweitert werden können.

Dies sei auch zu verstehen als Reaktion auf die aktuellen Veränderungen im  Energiesektor, die zu einem extremen Anstieg der Energiepreise führten. Vor diesem Hintergrund gewinne die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern weiterhin an Bedeutung.

PV auf sechs Kreisdächern

Einzelheiten zum Status Quo  hatte die Kreisverwaltung in der Antwort auf eine schriftliche Anfrage der Grünen dargelegt. Demnach befinden sich derzeit 57 Liegenschaften im Kreis-Eigentum, von denen sechs über PV-Anlagen verfügen.

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Beim Installieren neuer Heizsysteme habe der Kreis zuletzt auch  auf Blockheizkraftwerke (z.B. Berufskolleg Wipperfürth),  Wärmepumpen (z.B. Neubau Rettungswachen Bielstein und Nümbrecht)  oder Pelletheizung (Anne-Frank-Schule Wipperfürth)  zurückgegriffen – oder mehrere kombiniert (Holzhackschnitzel, BHKW und Wärmepumpe für Schloss Homburg).

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