Offen sein für andere KulturenProjekt bringt Gummersbacher und Geflüchtete zusammen

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Gummersbacher, die freien Wohnraum haben und sich Gesellschaft wünschen oder Unterstützung benötigen,  sind willkommen bei dem Projekt „Gummersbacher für Geflüchtete“.

Gummersbach – „Gummersbacher für Geflüchtete“ ist ein Projekt der Stadt, das Gummersbacher und Geflüchtete voneinander  profitieren lassen soll.  Die Idee ist, dass Geflüchtete wie bei einer Wohngemeinschaft einen eigenen Bereich in einer Wohnung oder einem Haus bewohnen können und dafür entweder Miete bezahlen oder dem Eigentümer im Alltag helfen. Das kann zum Beispiel Einkaufen sein, Gesellschaft leisten, die Wäsche bügeln oder anfallende Gartenarbeiten erledigen. Auf der anderen Seite könnten Gummersbacher ihre Mitbewohner dabei unterstützen, Deutsch zu lernen, deren Kinder zu betreuen und mit ihnen die Hausaufgaben zu machen.

Ältere Menschen wohnen oft allein in großem Haus

Silvia Causemann, Ressortleiterin bei der Stadt, berichtet im Gespräch, dass die Wohnungsnot bei Geflüchteten groß sei, sodass im Rathaus die Idee entstanden sei, diesen Menschen ungenutzten Wohnraum zugänglich zu machen. „Den gibt es vielfach bei älteren Menschen, die alleine in einem großen Haus wohnen“, weiß Causemann. Ihre Kollegin Sandy Diedrich betont in diesem Zusammenhang, dass bei „Gummersbacher für Geflüchtete“ nicht nur ältere Einheimische angesprochen werden sollen, sondern alle, die Wohnraum zur Verfügung stellen könnten.

Gesucht werden daher Gummersbacher, die freien Wohnraum haben, sich Gesellschaft wünschen, Unterstützung benötigen und offen sind für andere Kulturen.  Auf der anderen Seite werden  Geflüchtete gesucht, die sich eigenen  Wohnraum wünschen, bereit sind zu helfen, Kontakte zu Gummersbachern suchen und mit ihnen zusammenleben wollen und natürlich offen sind für andere Kulturen.

Projekt soll beiden Seiten Vorteile bringen

Causemann und ihre Kolleginnen legen Wert darauf, dass das Projekt beiden Seiten Vorteile bringt. Noch steckt „Gummersbacher für Geflüchtete“ in den Kinderschuhen, sodass es kaum Erfahrungswerte gibt. Mit einem Flyer will die Stadt die Möglichkeit des interkulturellen Miteinanders bewerben, auch im Seniorentreff  wurde das Konzept vorgestellt. „Dort haben wir viel Aufgeschlossenheit erlebt“, sagt die Ressortleiterin und weiß nur zu gut, dass es auch darum gehen wird, auf beiden Seiten die Skepsis abzubauen.  Aktuell leben  150 Menschen im Stadtgebiet, die für „Gummersbacher für Geflüchtete“ in Betracht kämen.

Ganz wichtig ist den Verantwortlichen bei der Stadt, dass es  bei dem Projekt nicht darum gehe, ältere Menschen von Geflüchteten pflegen zu lassen.  Hier könne es allenfalls um unterstützende Tätigkeiten im Haushalt oder im Garten gehen.  Bei allen Vorteilen für beide Seiten sehen die Akteure im Rathaus aber auch die Herausforderungen. Wer sich aufeinander einlasse, müsse zueinander passen.  Umso wichtiger sei es, dass man sich gut kennenlernen und eine Übereinkunft treffe, in denen klar definierte Regeln im gegenseitigen Miteinander festgezurrt werden.

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