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Paralympischer ReitsportNümbrechter Trainerin betreut Athleten auf dem Weg nach Tokio

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Das Team um Paralympics Reiterin Laurentia Tan.

Nümbrecht – Reiterin Julia Lenz reist um die Welt, war 2018 bei der Weltmeisterschaft in North Carolina und im März in Doha. Die 26-jährige Nümbrechterin ist Trainerin und Betreuerin der Para-Reiterin Laurentia Tan (40) aus Singapur.

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Einmal im Monat kommt Tan mit ihrer Mutter nach Köln in den Dressurstall von Volker Eubel, wo Julia Lenz arbeitet. 2007 begann er mit Laurentia Tan zu arbeiten, baute ein Dressurteam für Singapur auf und mittlerweile trainieren vier Para-Reiter bei ihm in Köln. Seit zwei Jahren arbeitet Julia Lenz mit Tan und war auch schon in deren Heimat Singapur.

Höchster Handicap-Grad im Para-Reiten

„Ich trainiere mit ihr, mache das Warm-up vor dem Wettkampf und übe mit ihr die Prüfungsschritte“, erzählt die 26-Jährige von ihrer Arbeit. Laurentia Tan hat den höchsten Grad an Handicap, den es im Para-Reiten gibt. Sie entwickelte nach der Geburt eine Zerebralparese, durch die ihre Motorik eingeschränkt ist und sie ist taub. Laurentia Tan gehört in ihrer Klasse zu den erfolgreichsten Sportlerinnen und gewann im vergangenen Jahr Silber bei den Weltmeisterschaften. Mit Julia Lenz an ihrer Seite.

Die ist Reiterin mit Leib und Seele. Mit acht Jahren bekam Julia Lenz ein Pony. „Es war ein echtes Wald- und Wiesenpferd“, blickt sie lachend zurück. Nach dem Abitur machte die Nümbrechterin eine Ausbildung zur Pferdewirtin mit dem Schwerpunkt klassische Reitausbildung. Die schloss sie 2015 ab und begann nach zwei Jahren der Selbstständigkeit vor zwei Jahren bei Volker Eubel.

Pferde nehmen Rücksicht auf das Handicap

Die Arbeit mit Laurentia Tan ist dabei nur ein kleiner Bereich ihrer Tätigkeit. Julia Lenz arbeitet als Bereiterin , betreut Kunden und trainiert auch selbst. Das vor allem auf ihrem Pferd Florenzius, das sie selber ausgebildet hat und auf dem sie in diesem Jahr die erste S-Dressur gehen möchte. „Man muss ein Pferd so sensibel wie möglich ausbilden“, sagt sie, und dass ihr die Ausbildung der Pferde sehr viel Spaß mache.

Das gelte für die Pferde der Para-Reiter umso mehr. Denn das Tier müsse merken, dass auf ihm ein Reiter sitzt, der in seinen Möglichkeiten eingeschränkt ist. „Die Leidenschaft für die Pferde war schon immer mein Ding“, beschreibt die Nümbrechterin.

Einige Tage, bevor Laurentia Tan zum Turnier kommt, reist Julia Lenz schon an und bereitet alles vor. Auf den Reisen mit den Para-Reitern lerne sie viele Leute kennen und sehe viel, sagt Julia Lenz zu diesem Teil ihrer Arbeit. Hauptziel von Laurentia Tan sind die Paralympischen Spiele 2020 in Tokio. Dafür hat sie sich schon qualifiziert und dahin möchte die die Nümbrechterin auch begleiten. 

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