Rückkehr nach BergneustadtGizeh-Raucherbedarf eröffnet Logistikzentrum

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Bergneustadt – Mit der Inbetriebnahme ihres Logistikzentrums in Bergneustadt am Montagmorgen ist die Firma Gizeh Raucherbedarf ein Stück weit zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. 2002 hatte das Unternehmen Bergneustadt aus Platzgründen verlassen und war nach Gummersbach gezogen. Dort gab es jetzt für eine Vergrößerung wieder zu wenig Platz – und so ging es jetzt mit einem Teil wieder zurück nach Bergneustadt.

Das berichtete Inhaberin Marianne Mignot, ehe sie zusammen mit Bürgermeister Wilfried Holberg das berühmte rote Band zwischen Kommissionierhalle und Lager durchschnitt. In den ehemaligen Hallen der Firma Leni Hydrokultur im Stadtteil Wiedenest hat Gizeh nun dreimal so viel Lager- und Logistikfläche wie am Standort in Windhagen. Dort bleibt die Verwaltung aller zur Gizeh-Gruppe gehörenden Standorte bestehen. Und hier werden auch sämtliche Verpackungen für Zigarettenblättchen, Filter und Filterhülsen bedruckt und an die Tochterunternehmen Alpaci (Frankreich), Cima (Österreich) und den Hülsenhersteller Brinkmann in Bremen geliefert. Von dort kommen die fertigen Produkte ab sofort nach Bergneustadt, wo sie von 29 Mitarbeitern im Zwei-Schicht-Betrieb kommissioniert und verschickt werden. Die tägliche Warenausgabe beläuft sich auf rund 1000 Pakete und rund 20 Lkw. Zudem werden pro Woche zwei 40-Fuß-Container für den Export beladen.

Gizeh kaufte das Leni-Gelände bereits vor zwei Jahren, in den letzten viereinhalb Monate wurden die Hallen im Gewerbegebiet Schlöten mit moderner Lager- und Versandtechnik ausgestattet. Vier Etagen hoch sind die Palettenregale im Lager. Die Gabelstapler, die die 8000 Plätze darin bestücken, werden über Induktionsschleifen im Hallenboden gelenkt. Seit 1997 bereits gehört Gizeh zu Mignot & De Block in Eindhoven (Niederlande).

Denkwürdiger Tag vor 20 Jahren

„Auf den Tag genau vor 20 Jahren bekamen wir den Untersuchungsbericht auf den Tisch, ob wir Gizeh kaufen sollten“, erinnerte sich Eigentümerin Marianne Mignot. Sie kaufte – und bereut hat sie das offenbar nicht. Im Gegenteil, die Unternehmerin denkt schon an Erweiterung: Künftig soll auch die komplette Logistik für die Benelux-Länder von Wiedenest aus abgewickelt werden. Platz für weitere Expansion gibt es: 8000 des 16 000 Quadratmeter großen Geländes sind aktuell bebaut, weitere 4000 Quadratmeter können noch genutzt werden, sagt Gizeh-Geschäftsführer Christian Hinz. Dabei könne er mit Unterstützung der Stadt rechnen, versprach ihm Bürgermeister Wilfried Holberg, der sich bei der Eröffnung wünschte, „jede Arbeitswoche würde mit so einem erfreulichen Ereignis beginnen“. Für die Stadt einträglicher wäre natürlich der Komplett-Umzug der Gizeh nach Wiedenest gewesen, aber immerhin ist die Nutzung der alten Leni-Hallen auch erfreulich. 18 000 Kunden – vom Tabakwarengeschäft bis zur Tankstelle – beliefert Gizeh allein in Deutschland direkt. Hinzu kommen 200 Großhändler. Gizeh-Produkte gibt es in 80 Ländern der Welt.

Stopfen oder drehen? In Deutschland, sagt Geschäftsführer Hinz, sei das Stopfen beliebter, also das Füllen von Zigarettenhülsen mit Tabak. Im Ausland liebe man die Gizeh-Blättchen mehr, um sich die Zigarette selbst zu drehen. Dabei kann der Raucher zwischen etlichen Variationen wählen: Blättchen in unterschiedlicher Stärke und Größe, auf Holz- oder Flachsbasis, herkömmliche Hülsen oder solche mit Mentholgeschmack im Filter – und alles bekommen die Raucher jetzt aus Wiedenest.

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