Sensation in RünderothDie neue Höhle weckt Interesse bis nach Russland

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Eine Strecke von einem Kilometer Länge konnten die Höhlenforscher in Ründeroth mühelos erkunden.

Eine Strecke von einem Kilometer Länge konnten die Höhlenforscher in Ründeroth mühelos erkunden.

Ründeroth – Nach der Berichterstattung unter anderem in dieser Zeitung über die neu entdeckte Höhle namens „Windloch am Mühlenberg“ in Engelskirchen-Ründeroth gab es ein „unglaubliches Medieninteresse“, teilte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus jetzt im Ausschuss für Kultur und Tourismus mit. Überregional und bundesweit hätten TV-Sender und Zeitungen das Thema aufgegriffen. Selbst eine russische Nachrichtenagentur habe sich im Engelskirchener Rathaus gemeldet, um Näheres über den „Jahrhundertfund“ in Erfahrung zu bringen.

Ein Zugang würde Hunderttausende kosten

Es hätten auch schon viele Menschen nachgehakt, wann sie die Entdeckung selbst erkunden und in Augenschein nehmen könnten, so Karthaus, aber daraus wird nichts werden. Schon bei der ersten Pressekonferenz hatten Gemeinde und Höhlenforscher von der Arbeitsgemeinschaft Kluterthöhle gemeinsam deutlich gemacht, dass das „Windloch“ nicht für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Denn es handle sich um eine unberührte Höhle „mit einem absolut intakten Schatz an Mineralien“. Eine Erschließung mit einem adäquaten Zugang würde Hunderttausende kosten, erklärte Karthaus. Außerdem wolle man der Aggertal-Höhle nicht selber Konkurrenz machen.

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Die nämlich ist seit 100 Jahren erschlossen und begehbar – und konnte am vergangenen Wochenende von dem Hype um die neue Ründerother Höhlenentdeckung profitieren. „Wenn sonst vielleicht zehn Besucher samstags in die Höhle wollen, waren es letzte Woche ungefähr 200“, schilderte Karthaus den Werbeeffekt, der auch Interessierte von weit weg angelockt habe. Dabei ist aus dem Inneren des Windlochs bisher noch nichts zu sehen, abgesehen von den Fotos, die die Forscher bei ihrem ersten Besuch in den Gängen gemacht haben. Das könnte sich aber ändern.

Demnächst Vertrag mit den Höhlenforschern

Karthaus skizzierte nämlich, dass an der Aggertalhöhle künftig vielleicht über neue Erkenntnisse aus der frisch entdeckten Höhle in Form von Fotografien oder Videos berichtet werden könnte. „Wenn man das geschickt mit den Aspekten verknüpft, die die Aggertal-Höhle bietet, kann das zum Vorteil sein.“ Mit den Höhlenforschern möchte die Gemeinde demnächst einen Vertrag über die Betreuung der Höhle schließen.

Eigentümer der Höhle ist die Gemeinde Engelskirchen, antwortete Karthaus auf eine Frage von Marcus Dräger (CDU), weil der Eingang auf gemeindlichem Grund (nämlich unmittelbar an der Herderstraße) liege.

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