Solidarität in CoronakriseOberberger halten zusammen

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Hilfsangebot: Oliver Kolken vom Vorstand der Dorfgemeinschaft Lobscheid hängt ein Flugblatt aus.

Hilfsangebot: Oliver Kolken vom Vorstand der Dorfgemeinschaft Lobscheid hängt ein Flugblatt aus.

Oberberg – Es war am späten Sonntagabend, als Oliver Kolken die Entscheidung traf. Das Vorstandsmitglied der Dorfgemeinschaft Lobscheid startete einen Aufruf in der Whatsapp-Gruppe des Vorstands. Die Idee: Freiwillige Helfer unterstützen alte und kranke Menschen aus dem Gummersbacher Ortsteil. „Die Leute können bei mir anrufen und ich vermittle ihr Anliegen dann an einen Helfer, der zum Beispiel Einkäufe für Menschen aus der Risikogruppe übernimmt“, sagt Kolken.

Seine Idee findet Anklang. Am Montagmorgen sind mit ihm bereits neun Helfer gefunden. „Viele Vorstandsmitglieder waren sofort dabei.“ Umgehend wurde die Nachricht in den sozialen Netzwerken verbreitet. Im Schaukasten in der Lobscheider Dorfmitte hängt ein Zettel mit dem Aufruf. Oliver Kolken erklärt: „Bei mir können sich sowohl Menschen aus der Risikogruppe melden, die Hilfe brauchen, aber auch Freiwillige, die mitmachen wollen. Wir alle müssen jetzt zusammenhalten und tun, was wir können.“

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Wer die Hilfe der Dorfgemeinschaft Lobscheid in Anspruch nehmen möchte oder selbst helfen will, der melde sich bei Oliver Kolken unter (02261) 7 93 29 oder 0175/4 44 13 08.

  • Gutscheine kaufen

Es sei nicht nur das nette Kaffeehaus im Ort, um das sie sich Sorgen mache, schreibt Gitta Quercia-Naumann. Die Engelskirchener „Weitblick“-Lotsin und ehemalige Restaurantbetreiberin sieht die Existenzängste, die die Verluste in der Gastronomie mit sich bringen. In größeren Unternehmen werde der Umsatzeinbruch sicher durch stützende Maßnahmen der Bundesregierung gelindert. Aber: „Kleine Betriebe werden wahrscheinlich leer ausgehen“, fürchtet Naumann. Sie rät deswegen: „Kauft Gutscheine!“ Dadurch könne man die finanzielle Situation der Kleinstunternehmer aktuell verbessern und die Gutscheine später einlösen. So könne man den Inhabern signalisieren, dass sie nicht alleine sind.

Naumann appelliert außerdem an die Oberberger, dass sie älteren Nachbarn beim Einkaufen helfen sollen, damit diese sich nicht infiziere. Sie sagt: „Oberberger halten zusammen.“

  • Hilfe per Hotline

Zwar fallen sämtliche Messen und Gottesdienste in Oberberg vorerst aus, doch die Hilfe untereinander bleibt bestehen. So können sich Freiwillige, die Menschen aus den Risikogruppen unterstützen wollen, etwa unter einer zentralen Hotline melden und als Helfer zur Verfügung stellen. Wer selbst Hilfe braucht, ist ebenfalls dazu aufgerufen, sich unter dieser Hotline zu melden. Von dort aus werden dann Helfer, die zum Beispiel Einkäufe übernehmen oder im Garten helfen wollen, weitervermittelt.

Wer Hilfe braucht oder selbst helfen möchte, melde sich unter der Hotline 0171/1 56 28 89.

  • Morsbacher Einkaufshelfer

Seit gestern bietet die Gemeinde Morsbach ihren hilfsbedürftigen Bürgern Unterstützung bei den Einkäufen an. Unter der Rufnummer (02294) 699-222 ist im Rathaus ein Ansprechpartner erreichbar, der den Kontakt zu einem Einkaufshelfer herstellt. Der nimmt die Einkaufsliste telefonisch entgegen und vereinbart einen Liefertermin. Bezahlt wird beim Einkaufshelfer oder per Überweisung an die Gemeinde Morsbach.

  • Dorfgemeinschaft hilft

Die Dorf- und Sportgemeinschaft Erbland ist dabei, ein Hilfesystem für ältere und kranke Dorfbewohner sowie für Quarantänefälle zu installieren, um ihnen das Einkaufen und Apothekengänge abzunehmen. Dafür werden noch Helfer gesucht, die sich wie die Hilfesuchenden via Internet (www.dsge.de) an die Dorfgemeinschaft wenden können.

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